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HenBiota-Untersuchung der komplexen Wechselwirkungen zwischen Ascaris, dem Darmmikrobiom des Wirts, dem Ascaris-Mikrobiom und der Ernährung bei Legehennen mit Auswirkungen auf den Stoffwechsel und das Immunsystem

Fachliche Zuordnung Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 555620407
 
Gastrointestinale Nematodeninfektionen, die in erster Linie durch Ascaridia galli verursacht werden, beeinträchtigen die Darmgesundheit von Hühnern, indem sie die Darmschleimhaut schädigen. Dies kann sich anschließend auf die mikrobielle Zusammensetzung sowie die allgemeine Darmfunktion auswirken. Diese Infektionen treten gehäuft in Haltungssystemen ohne Käfige auf, in denen Nematoden aufgrund des engen Kontakts mit Kot eine höhere Überlebensrate aufweisen, was ihren Lebenszyklus erleichtert. Insgesamt beeinträchtigen A. galli-Infektionen die Nährstoffaufnahme, reduzieren die Futtereffizienz und erhöhen die Anfälligkeit für Sekundärinfektionen. Inulin, ein nicht verdaulicher, jedoch leicht fermentierbarer Ballaststoff, der vornehmlich in Chicoréewurzeln vorkommt, ist für seine präbiotischen Eigenschaften bekannt. Es fördert nützliche Darmbakterien und verbessert die Darmgesundheit durch die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren. Der Ballaststoff gelangt unverdaut in den unteren Darmtrakt, wo er von der Darmmikrobiota als Nahrung verwendet wird. Dadurch wird eine gesunde Darmumgebung gefördert. Die Rolle von Inulin im Kontext von Nematodeninfektionen, wie beispielsweise A. galli, ist jedoch von komplexer Natur. Obschon Inulin gemeinhin als förderlich für die Darmgesundheit erachtet wird, deuten Studien darauf hin, dass es paradoxerweise die Widerstandsfähigkeit und Fruchtbarkeit von Nematoden im Wirt erhöhen kann. Inulin kann beispielsweise die Prävalenz und Schwere von A. galli-Infektionen erhöhen, was zu einer verminderten Futterverwertung und einem reduzierten Wachstum bei Hühnern führt. Diese überraschende Wirkung könnte auf eine Vergrößerung des Darms und Veränderungen der mikrobiellen Fermentationsprodukte zurückzuführen sein, wodurch die Persistenz der Nematoden unbeabsichtigt gefördert werden könnte. Die Wechselwirkung zwischen Ernährung, insbesondere Inulin-Supplementierung, und Darmgesundheit unter Nematodenbelastung ist ein Forschungsfeld mit hoher Relevanz. Die Kernaussagen des Forschungsprogramms lassen sich wie folgt zusammenfassen: Eine inulinreiche Ernährung fördert die nützliche Darmmikrobiota und hat dadurch einen direkten positiven Effekt auf die Wirtantworten und die Legeleistung von Hühnern. Zudem wirkt sie sich indirekt negativ auf die Vertreibungsrate von Würmern aus dem Wirt aus, von der Präpatentzeit bis zur Reife der Würmer während einer Infektion mit A. galli. Die Ergebnisse dieses Forschungsprogramms werden dazu beitragen, diätetische Strategien zur Optimierung der Darmgesundheit und der Produktivität von Hühnern angesichts parasitärer Herausforderungen zu verbessern. Des Weiteren strebt diese Studie an, zu nachhaltigeren Geflügelhaltungsmethoden beizutragen. Im Kontext des Wandels hin zu tierfreundlichen Haltungssystemen ist das Verständnis und die Bewältigung von Gesundheitsproblemen bei leistungsstarken Hühnergenotypen von entscheidender Bedeutung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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