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Wie seneszente Alveolarmakrophagen zur Entwicklung von Lungentumoren im Alter beitragen.
Antragstellerin
Dr. Katharina Glaser
Fachliche Zuordnung
Immunologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 555061910
Lungenkrebs ist weltweit die häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle. Besonders häufig tritt er bei älteren Menschen auf. 50 % aller Fälle werden bei Patienten über 70 Jahren diagnostiziert. Aus diesem Grund wollen wir die Entwicklung von Lungenkrebs unter dem Aspekt des Alterns untersuchen. Makrophagen sind Immunzellen, die häufig in der Nähe von Tumoren zu finden sind. Sie tragen zum Wachstum von Blutgefäßen in den Tumor, zu Entzündungsreaktionen und zur Ausbreitung von Krebszellen in andere Teile des Körpers bei. Auf diese Weise fördern sie das Tumorwachstum und das Fortschreiten der Krankheit. Kürzlich haben Forscher festgestellt, dass sich bei Lungenkrebs vor allem seneszente Makrophagen in der Nähe des Tumors ansammeln. Seneszenz ist ein Zustand, der häufig in Zellen von alten Menschen und Tieren beobachtet. Seneszente Zellen hören auf sich zu teilen, häufen Schäden an und verändern ihre Morphologie und Funktionalität. Wie genau solche "alten" Makrophagen zur Entwicklung von Lungentumoren beitragen, ist jedoch bisher noch unbekannt. Um diese Frage zu beantworten, werde ich ein genetisches Mausmodell verwenden, in dem das Fehlen eines bestimmten Proteins (Lamin A/C) dazu führt, dass Lungenmakrophagen, nicht aber andere Zellen im Gewebe, schneller altern. Ich werde dieses Modell dazu benutzen, um „alte“ Makrophagen zu charakterisieren und deren Interaktion mit Tumorzellen. Außerdem werde ich dieses Modell mit anderen genetischen Veränderungen kombinieren, die die Protein- und DNA-Entsorgungsprozesse innerhalb der Zellen beeinflussen. Ich werde das Tumorwachstum in diesen Mäusen messen und die Interaktionen zwischen Makrophagen und Tumorzellen mit verschiedenen Techniken untersuchen. Um mechanistische Hypothesen zu testen, werde ich auch Experimente in einem System durchführen, bei dem Tumorzellen zusammen mit Makrophagen in Zellkulturschalen außerhalb eines Organismus wachsen. Mein Ziel ist es, den Mechanismus zu verstehen, durch den alternde Makrophagen zum Wachstum von Lungentumoren beitragen. Ich möchte die spezifischen Aspekte der Zellalterung in Makrophagen verstehen, die deren tumorfördernde Wirkung ausmachen. Diese Forschung wird auch Erkenntnisse dazu liefern, wie potenzielle zukünftige Tumortherapien speziell auf ältere Patienten zugeschnitten werden können.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Frankreich
Gastgeber
Nicolas Manel, Ph.D.