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Die Neurobiologie des Phasenwechsels bei der Bipolaren Störung-Untersuchungen am Tiermodell
Antragstellerin
Professorin Dr. Nadja Freund
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 552842155
Weltweit leiden fast 50 Millionen Menschen an einer bipolaren Störung. Diese affektive Erkankung ist durch Episoden von Manie und Depression gekennzeichnet. Die zugrunde liegenden neurobiologischen Mechanismen sind kaum bekannt. Sowohl Behandlungsmöglichkeiten und als auch Kriterien für eine frühzeitige Diagnose sind nicht ausreichend und werden dringend benötigt. Zur Untersuchung von Mechanismen, die im Zusammenhang mit psychiatrischen Erkrankungen stehen, haben sich Tiermodelle als nützliches Werkzeug erwiesen. Allerdings konzentrieren sich diese Modelle häufig auf Manie oder Depression, ermöglichen jedoch keine Untersuchung des Wechsels zwischen Episoden. Wir haben kürzlich ein einzigartiges Rattenmodell entwickelt, indem wir das dopaminerge System manipuliert haben. Eine virale Überexpression des Dopamin-D1-Rezeptors im präfrontalen Kortex induziert ein manie-ähnliches Verhalten, dem nach Beendigung der Überexpression ein depressions-ähnliches Verhalten folgt. Ein Ziel der hier beschriebenen Studie ist die weitere Validierung dieses vielversprechenden Modells. Die Beobachtung des Motivationsverhaltens und der zirkadianen Rhythmik über mehrere Wochen, wird es uns ermöglichen, den Wechsel zwischen den Episoden in diesem Modell weiter zu charakterisieren. Darüber hinaus werden wir untersuchen, ob häufig verwendete Medikamente zur Behandlung menschlicher Patienten, nämlich Lithium und Quetiapin, den Wechsel verhindern können. Erstmals wird das Modell nicht nur bei männlichen, sondern auch bei weiblichen Ratten angewendet, um mögliche hormonelle Wirkungen zu untersuchen. Darüber hinaus wird Gehirngewebe analysiert, um die Mechanismen zu verstehen, die durch die einfache Beendigung der Dopamin-D1-Überexpression zu depressivem Verhalten führen. Insgesamt wird das vorgeschlagene Projekt ein Nagermodell für bipolare Störungen weiterentwickeln und validieren, das die einzigartige Gelegenheit bietet, die zugrunde liegende Neurobiologie des Wechsels zwischen den Episoden bei der bipolaren Störungen zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen