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Verteiltes Schüler:in-Sein. Zum Vollzug des Schüler:in-Seins als Praxis mit digitalen Präsenz- und Repräsentationstechnologien.

Fachliche Zuordnung Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 552189138
 
Der Einsatz digitaler Technologien im schulischen Unterricht ist inzwischen selbstverständlich geworden. Nachdem sich dies lange primär anhand der digital veränderten Darstellung, Bearbeitung und Vermittlung von schulischem Stoff empirisch zeigte, finden sich inzwischen auch bedeutsame, digital ermöglichte Präsenz- und Repräsentationsformen von Menschen: Schüler:in ist man heute nicht nur an einem (ihrem/seinem) Platz im Unterricht, sondern z. B. auch als gestaltbarer Avatar in Classroom-Management-Apps, als von zuhause steuerbarer Telepräsenzroboter im Klassenraum oder als aufrufbarer (Leistungs-)Datenkorpus auf Lernplattformen. An dieser Verteilung setzt das Projekt an, indem es das Schüler:in-Sein nicht als Rolle der leiblich abgegrenzten Person fasst, sondern als eine spezifische Vollzugspraxis fokussiert, an der Präsenz- und Repräsentationstechnologien teilnehmen. Datenkorpora, Avatare und Telepräsenzroboter scheinen sich dabei nur unzureichend mit tradiert-fixierten Entitätsgrenzen konturieren und typisieren zu lassen, da sich mit ihnen zeichenhafte, körperliche, artefakt- und personenbezogene Facetten überlagern. Wie diese Anteiligkeiten des verteilten Schüler:in-Seins in dessen Vollzug prozeduralisiert und prozeduralisierend involviert sind, ist die leitende Frage des ethnographischen Projekts. Die Analysen schließen an aktuelle Diskurse zur Entgrenzung und Digitalisierung des Schulischen an, beziehen diese Entwicklungen jedoch auf die Teilnehmenden selbst. Mit der Bearbeitung dieses Desiderats werden Ressourcen sowie Herausforderungen des verteilten Schüler:in-Sein aufgeklärt sowie Verschränkungen digitaler und analoger Welten exploriert. Ferner wird ermöglicht, das Schüler:in-Sein in Relation zum (leiblich-zentrierten und raum-zeitlich festgelegten) im-Unterricht-Sein neu zu befragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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