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Blockbildung und (Dis)Kontinuitäten. Transnationale Verbindungen und Transformationen industrieller Betriebe in Ostmitteleuropa und China, 1946-1960
Antragsteller
Dr. Jan Zofka
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 551934226
Das Projekt untersucht die Geschichte von Industriebetrieben und ihrer transnationalen Verbindungen während der Blockbildung zu Beginn des Kalten Krieges und fragt nach dem Verhältnis von Kontinuität und Wandel. Der Aufbau des sozialistischen Lagers war mit einer massiven Neuausrichtung der Ökonomie in Ost(mittel)europa und China auf die Sowjetunion verbunden. Das Projekt lenkt den Blick von der Makro-Ebene der Handelszahlen auf die Strukturen und die Transformation in den Unternehmen und arbeitet die Bedeutung vorab existierender grenzüberschreitender Verbindungen, wie Handelsnetzwerke und -infrastrukturen, Wissensbestände und Managementstrukturen, heraus. Die Teilstudien nehmen dafür einzelne Betriebe aus der Maschinen- und Fahrzeugbauindustrie in der VR China, Tschechoslowakei, Polen, Bulgarien und der DDR in den Blick, um die Erkenntnisse der Mikroebene in einen transnationalen und transregionalen Vergleich einzubringen. Mit einer solche Perspektive auf Blockbildung und die staatssozialistische Transformation werden Kontinuitäten in grenzüberschreitenden Netzwerken von Handel und Wissenstransfer ebenso sichtbar gemacht wie die Dynamik von Bruch und Neuanfang, um die gängige Annahme einer "Blockautarkie" im frühen Kalten Krieg zu hinterfragen. Das Projekt wird auch zeigen, in wie weit transnationale Netzwerke und technologisches Know-How Machtressourcen in den Händen der Akteure in den Industriebetrieben gegenüber den jeweiligen politischen Führungen darstellten. Mit diesen Einsichten trägt das Projekt zu einer Differenzierung des Bilds des Kalten Kriegs als Systemauseinandersetzung, ebenso wie des sozialistischen Lagers als Block mit monolithischer Machtausübung und Autarkie-orientierter Wirtschaftspolitik bei.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Italien, Polen, Tschechische Republik
Partnerorganisation
Czech Science Foundation; Narodowe Centrum Nauki (NCN)
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Tomasz Olejniczak, Ph.D.; Professor Ales Skrivan, Ph.D.; Professorin Dr. Valeria Zanier
Mitverantwortlich
Professor Dr. Frank Hadler