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„i-Funktionen“ sprachlicher Zeichen im Kontext der Sprachreflexion

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 551093262
 
Das Netzwerk erarbeitet ein disziplinen- und akteurgruppenübergreifendes, systematisches und widerspruchsfreies Verständnis der schulcurricular zwar zentral geforderten, wissenschaftlich jedoch nicht geklärten und deutschunterrichtlich uneinheitlich dargestellten inhaltsbezogenen Funktionen sprachlicher Zeichen. Unter solchen "i-Funktionen" werden ihre Semantik, ihre Pragmatik, ihr kognitives Konzept, ihre Referenz … kurz: ihre Nicht-Form) verstanden, die curricular in den Bereich "Sprachreflexion" als jedes Nachdenken über Sprache fallen. Die "i-Funktionen" der deutschen Tempora des Deutschen werden beispielsweise auf Ebene von Schulbüchern auch innerhalb einzelner Deutschlehrwerke uneinheitlich beschrieben, wenn etwa die Begriffe Vorzeitigkeit und Vergangenheit bzw. Situationen und Handlungen synonym bzw. nicht trennscharf verwendet werden. Diese bisherige uneinheitliche und unsystematische Verwendung in deutschunterrichtlichen Kontexten erschwert unterrichtliche Lehr-Lern-Prozesse, die Einlösung von Lehr-Lern-Zielen, den Rückgriff auf schüler:innenseitige laienlinguistische Ressourcen und die Verbindung zwischen Grammatik und anderen Unterrichtsgegenständen. Es ist anzunehmen, dass "i-Funktionen" nur dann reflektierbar werden, wenn sie nicht nur am Gegenstand ansetzen, sondern auch Lehr-Lern-Prozesse der gesamten Schulzeit in den Blick nehmen und daher - im Sinne der spracherwerbsbasierten Sprachdidaktik und der allgemeinen Lehr-Lern-Forschung - anschlussfähig sind an altersadäquate schüler:innenseitige allgemein- und speziell (meta)sprachlich-kognitive Fähigkeiten im Kontext weiterer deutschunterrichtlicher, z.B. literarischer Lernbereiche. Das Forschungsnetzwerk vereint die bisher zu wenig untereinander vernetzte linguistische, literaturwissenschaftliche, (spracherwerbsbasierte) deutschdidaktische, primar-/ sekundarstufenpädagogische/- didaktische, lehr-lern-forschende Expertise. Es vernetzt sie mit relevanten Akteur:innen des Schulsystems (Schule, Seminare, Ministerien, Landesinstitute). Die bereits bestehenden ersten Ansätze zu "i-Funktionen" sollen interdisziplinär, akteurgruppen-übergreifend, kasuistisch und internationalisiert verknüpft und ggf. als Ausgang für ein gemeinsames Verbundvorhaben genutzt werden. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf der Diskussion relevanter Forschungsmethodologien liegen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e) Dr. Helga Gese
 
 

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