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Die Cholesterin-Pneumolysin-Interaktion als therapeutischer Ansatz für invasive Pneumokokken-Erkrankungen
Antragsteller
Professor Dr. Markus Gräler; Professor Dr. Adrian Press; Professor Dr. Dieter Schinzer
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550453157
Invasive Pneumokokkenkrankheiten (IPD) bleiben trotz des Einsatzes von Antibiotika eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Pneumolysin (PLY), ein zentraler Virulenzfaktor von Streptococcus pneumoniae, spielt eine Schlüsselrolle bei der Beeinträchtigung der Immunantwort des Wirts und der Förderung der Krankheitsausbreitung. Die gezielte Bekämpfung von PLY bietet daher ein vielversprechendes Potenzial für therapeutische Interventionen bei IPD. Unsere Forschung konzentriert sich darauf, synthetische Sterole zu entwickeln, die in der Lage sind, mit PLY zu interagieren und dessen schädliche Wirkung zu neutralisieren. Durch strukturelle Modifikationen dieser Sterole streben wir an, ihre Wirksamkeit bei der Interaktion mit PLY zu maximieren. Dies könnte neue Möglichkeiten für die Behandlung von IPD eröffnen, indem der Hauptvirulenzfaktor des Erregers gezielt angegangen wird. Darüber hinaus untersuchen wir die Auswirkungen dieser modifizierten Sterole auf die Immunantwort des Wirts und deren Rolle bei der Bekämpfung von Pneumokokkeninfektionen. Eine Stärkung der Immunabwehr könnte dazu beitragen, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und die Genesung der Patienten zu verbessern. Unser Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Interaktion zwischen synthetischen Sterolen und PLY sowie deren Auswirkungen auf die Pathogenese von IPD zu erlangen. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur dazu beitragen, neue Therapien für diese lebensbedrohliche Erkrankung zu entwickeln, sondern auch unser Verständnis für die Rolle von Cholesterin bei der Infektionsabwehr vertiefen. Die Bedeutung unserer Forschungsarbeit für die Intensivmedizin ist evident, da IPD oft schwerwiegende Komplikationen verursacht, die eine intensive medizinische Betreuung erfordern. Durch die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze könnten wir dazu beitragen, die Behandlungsergebnisse für Patienten mit IPD zu verbessern und die Belastung für das Gesundheitssystem zu verringern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen