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Veränderte Flussdynamik im Einzugsgebiet der Eger/Röslau seit dem späten Mittelalter: Untersuchungen mit vom Menschen eingebrachten Substanzen als Tracer und Marker

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 549884129
 
Unser Ziel ist es, die fluviale Geschichte der Auen im oberen Einzugsgebiet der Eger im Fichtelgebirge (Oberfranken, Deutschland) unter Berücksichtigung des menschlichen Einflusses zu entschlüsseln. Die Region ist geprägt durch eine reiche Bergbaugeschichte mit dominierendem Zinnbergbau und Eisenindustrie mindestens seit dem Mittelalter. Infolgedessen sind die Auen durch menschliche Eingriffe stark verändert worden: morphologisch durch Wassermühlen, Forstwirtschaft und Fischerei sowie chemisch durch Bergbau- und Verhüttungsrückstände und Industrieabfälle. Das CHERMA-Projekt is eine Fallstudie, um eine neuartige Kombination von Methoden in diesem Gebiet am hydrologischen Dach Mitteleuropas zu testen, in dem wichtige Zuflüsse aller drei großen Flusssysteme Mitteleuropas entspringen. Wir werden den Einsatz von anthropogenen Tracern mit sedimentologischen Untersuchungen kombinieren, um zu einem tieferen Verständnis der fluvialen Geomorphologie in diesem Gebiet zu gelangen. Unser Ziel ist es, die anthropogenen Tracer (Fe, Sn, Hg, Pb, PAK, Mikroplastik) in den Flussauen zu identifizieren und zu verfolgen und damit die Veränderungen der Flussdynamik seit dem späten Mittelalter durch eine Kombination aus sedimentologischer Analyse und Datierung zu verstehen. In diesem Vorhaben beantragen wir die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie. Die Ziele dieses Vorprojektes sind: - Untersuchung des Sedimentarchivs der Röslau/Kösseine anhand von drei Bohrprofilen an Schlüsselstellen mit hochauflösender Beprobung; - Abschätzung des Potenzials der beschriebenen Tracer/Marker zur Entschlüsselung der fluvialen Geschichte des Gebietes; - Bestimmung des Alters und der Durchmischung von Fluss- und Auensedimenten sowie ihrer Gesamtdynamik im Laufe der Zeit unter Verwendung der beschriebenen Marker; - Kombination der Ergebnisse mit direkten Datierungsmethoden (14C, OSL, Fe-Kristallinität) für ein erstes Altersmodell.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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