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Die spätantiken Sepulkralmosaiken Hispaniens

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 547501983
 
Auf der Iberischen Halbinsel ist ein höchst achtbarer, aus mehreren Dutzend Exemplaren bestehender Katalog spätantiker Sepulkralmosaiken bewahrt bzw. dokumentiert, die sich stets als horizontale (Teil-)Abdeckungen von Bodengräbern präsentieren und fast durchweg christlich einzuordnen sind. Von der extrem genügsamen Inschrift aus wenigen kargen tesserae bis hin zur exquisit elaborierten, deutlich an Rom orientierten Standesikonographie ist die-ser hispanische Fundus in seiner Bandbreite sehr gut geeignet, die herausragend spannenden Facetten der dort entstandenen Zeugnisse kommemorativer Anliegen zu beleuchten. Hauptziel des Forschungsvorhabens ist die Erarbeitung eines Referenzwerks, welches die spätantiken sepulkralen Mosaikböden des hispanischen Raumes unter Berücksichtigung der sehr ungleichgewichtigen bisherigen Forschung in einer Gesamtschau umfasst, detailliert dokumentiert und neben einer Analyse ihrer Bild- und Textinhalte insbesondere auf die jeweiligen Fundkontexte eingeht. Ferner gilt es zu prüfen, wie sich das hispanische Inventar nach Stil, Bildgut und archäologischer Befindlichkeit zu dem reichen Bestand an nordafrikanischen Vergleichsstücken verhält und welche Verbindungslinien sich benennen lassen. Zentrale Rechercheinteressen und Einzelfragen betreffen das visuelle Zusammenspiel von Kommemoration, Statusrepräsentation und religiösen Vorstellungen, befund-/inventarbasierte Aussagen über die in den entsprechenden Gräbern beigesetzten Individuen und die technische bzw. gestalterische Einbindung der Mosaikpaneele in Laufhorizonte und Fußböden sowie ihre Begehbarkeit (auch im Vergleich zu Grabinschriftplatten). Außerdem sollen Anhaltspunkte zur Herstellung von Grabmosaiken (in situ oder durch Vorfertigung?) eruiert und Werkstattfragen erörtert werden. Ausweislich der Mannigfaltigkeit des zu bearbeitenden Fundus hispanischer Sepulkralmosaiken verspricht die Studie ein sehr großes Erkenntnispotenzial fruchtbar zu machen und unser Bild von der spätantiken Gesellschaft der Iberischen Halbinsel substanziell zu erweitern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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