FOR 518: Price, Liquidity and Credit Risks: Measurement and Distribution
Final Report Abstract
Die 2003 eingerichtete Forschergruppe hatte sich methodische und anwendungsbezogene Ziele gesetzt, die ihre interdisziplinäre Zusammensetzung aus Vertretern der Finanzökonomie, der Statistik und Ökonometrie sowie der Finanzmathematik widerspiegeln. Ausgangspunkt ist ein Kapitalmarkt, der es infolge von Friktionen nicht erlaubt, Preisrisiken und Liquiditätsrisiken unabhängig voneinander zu modellieren. Zudem erweist sich der Handel von Kreditrisiken infolge von Informationsasymmetrien als schwierig, sodass der Gestaltung von Kontrakten zum Handel solcher Risiken eine wichtige Rolle zukommt. Zu den wesentlichen Zielen der Forschergruppe gehörten daher die interdependente Modellierung und empirische Schätzung von Preis-, Liquiditäts- und Kreditrisiken, die Untersuchung der Gestaltung von Finanzkontrakten sowie der Transformation nicht-handelbarer in handelbare Risiken. Es ist der Forschergruppe gelungen, zur Klärung dieser Fragen wesentliche Beiträge zu leisten. So konnte das Teilprojekt Bühler/Trapp in einer theoretischen und empirischen Analyse von Anleihe- und Credit Default Swap(CDS)-Märkten verschiedene Komponenten der Credit Spreads in beiden Märkten isolieren und zeigen, wie sich die Komponenten beider Märkte wechselseitig beeinflussen. Im Teilprojekt Franke/Hein/Weber wurden Asset Backed Securities-Transaktionen eingehend untersucht, die als ein Auslöser der gegenwärtigen Finanzkrise gelten. In Simulationsstudien konnten die Folgen unterschiedlicher Kontraktgestaltung auf die Tranchierung in Bonds analysiert werden. Gleichzeitig zeigte die empirische Analyse europäischer Verbriefungstransaktionen, wie Ausfallrisiken auf First Loss Positionen und geratete Tranchen verteilt und wie die Tranchen gepreist werden. Die für den Handel von Risiken wichtige Informationsverarbeitung wurde eingehend im Teilprojekt Weber/Norden untersucht. Es zeigte sich, dass öffentliche und private Informationen im CDS- früher als im Anleihe-Markt verarbeitet werden und Ratings meist folgen. Da die Preise von Finanztiteln stark von Pricing Kernel Effekten beeinflusst werden, wurden Modelle zur Bewertung von Optionen mit verallgemeinerten Pricing Kernels im Teilprojekt Jüngel/During in Zusammenarbeit mit Erik Lüders entwickelt und numerisch implementiert. Im Teilprojekt Pohlmeier/Nolte/Voev/Chiriac gelang es, die Forschungsmethoden von Hochfrequenzdaten des Finanzmarktes auf Basis von Marktmikrostruktur-Modellen deutlich zu verfeinern. Dabei konnten Preis- und Liquiditätsprozesse simultan untersucht werden. Im Teilprojekt Beran/Heiler wurde die multivariate Analyse fraktioneller Zeitreihenprozesse methodisch erheblich vorangetrieben, Grenzwertsätze wurden verallgemeinert, Schätzmethoden von Trends, von Kreuzspektren und Phasenverschiebungen wurden optimiert.
Publications
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Bien, K., t Nolte, und W. Pohlmeier
(See online at https://doi.org/10.1002/jae.1122)