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Untersuchung des Zusammenhangs von Kleinfaserpathologie mit Signaturen nichtkodierender RNA beim Fibromyalgie-Syndrom als mögliche Einflussfaktoren auf Schmerz

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 547045079
 
Das Fibromyalgie Syndrom (FMS) ist ein häufiges und sehr beeinträchtigendes chronisches Schmerzsyndrom, meist assoziiert mit zusätzlichen Symptomen wie Fatigue und Depression. Die Pathophysiologie von Schmerz beim FMS ist unvollständig verstanden und objektive Biomarker zur Diagnosestellung fehlen, was zur Einschränkung der Lebensqualität von PatientInnen und hoher sozioökonomischer Belastung führt. Subgruppen von FMS Patientinnen zeigen eine Kleinfaserpathologie, die sich u.a. als periphere Denervierung zeigt. Männer hingegen sind unterdiagnostiziert und die Krankheitspathophysiologie bei ihnen kaum erforscht. Bei Frauen mit FMS ist die Denervierung mit der Krankheitsschwere assoziiert. Zudem sind bei ihnen systemische kleine RNAs dereguliert und speziell microRNA (miR) Expressionsprofile können FMS Patientinnen von gesunden und Krankheitskontrollen unterscheiden. In unserer aktuellen Studie möchten wir auf diesen Erkenntnissen aufbauend untersuchen, ob sich Denervierung und systemische miR oder transfer RNA Fragment- (tRFs) Signaturen auch bei Männern mit FMS finden. Da bisher kaum longitudinale Erkenntnisse zu Denervierung und RNA Expression bei FMS bekannt sind, wollen wir diese Lücke durch Biomaterialanalysen im Langzeitverlauf schließen. In unserem klinisch-experimentellen Ansatz verbinden wir zudem die klinischen Befunde mit modernsten molekularbiologischen und mikroskopischen Methoden, um die Pathophysiologie von Schmerz beim FMS zu entschlüsseln. Wir überprüfen die zellulären Interaktionen der kleinen Fasern mit den sie umgebenden epidermalen Hautzellen, um die Mechanismen der Denervierung besser zu verstehen. Die systemischen Veränderungen von posttranskriptionell einwirkenden RNAs im Blut werden wir nun auf einzelne Blutzelltypen zurückverfolgen und darüber hinaus die molekularen Bindungspartner (RNAs, RNA-bindende Proteine) innerhalb dieser Zellen bestimmen. Somit werden wir Einblicke in immun-assoziierte Veränderungen beim FMS in bisher unerreichter Präzision ermöglichen. Unsere Studie zielt gleichermaßen auf Fortschritte in der Diagnosestellung beim FMS als auch auf die Identifizierung von neuen Zielmolekülen für Behandlungsansätze auf lokaler und systemischer Ebene ab. Diese Erkenntnisse bergen erhebliches Potenzial für die klinische Praxis und die künftige FMS Forschung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel
ausländ. Mitantragstellerin Professorin Hermona Soreq, Ph.D.
 
 

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