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Entschlüsselung der menschlichen B-Zell Antwort zur Entwicklung von neutralisierenden Antikörpern gegen Enterococcus faecalis

Antragsteller Dr. Alexander Simonis
Fachliche Zuordnung Klinische Infektiologie und Tropenmedizin
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 546139550
 
Nosokomiale Infektionen, d.h. Infektionen, die im kausalen Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen stehen, stellen eine wachsende Bedrohung für Patientinnen und Patienten sowie eine große Herausforderung für unser Gesundheitssystem dar. Ein häufiger Verursacher dieser Infektionen ist Enterococcus faecalis, ein grampositives Bakterium, das u.a. im Darm von Menschen vorkommt. Insbesondere bei immungeschwächten oder schwer kranken Patientinnen und Patienten verursacht dieses Bakterium Blutstrominfektionen, Harnwegsinfektionen, sowie Wund- und intraabdominale Infektionen. Aufgrund seiner wichtigen Rolle als Verursacher nosokomialer Infektionen, die mit erheblicher Morbidität, Mortalität und Gesundheitskosten verbunden sind, werden dringend innovative therapeutische und prophylaktische Ansätze benötigt. Ein neuer Therapieansatz stellen dabei Antivirulenz-Therapien dar, die auf die gezielte Inhibition bakterieller Virulenzfaktoren abzielen. Insbesondere monoklonale Antikörper bieten eine attraktive Möglichkeit, extrazelluläre – also an der Oberfläche befindliche oder sekretierte - Virulenzfaktoren gezielt zu binden und zu neutralisieren. Dieser Ansatz konnte bereits in den letzten zwei Jahrzehnten bei viralen Infektionen erfolgreich angewendet werden. Viele dieser hochwirksamen antiviralen Antikörper wurden aus menschlichen, antigenspezifischen B-Zellen nach einer Infektion oder Impfung entwickelt. Das Ziel des beantragten Projektes ist es, diesen Ansatz bei Infektionen mit E. faecalis zu erforschen. Hierbei erfolgt in einem ersten Schritt die Identifikation von Individuen mit Virulenzfaktor-spezifischen und neutralisierenden Antikörper in einer Studienkohorte, gefolgt von der Analyse des B-Zell-Repertoires auf Einzelzell-Ebene von ausgewählten Individuen. Neben einem Einblick in die menschliche Immunantwort, ermöglichen diese Analysen die rekombinante Produktion von monoklonalen Antikörpern, welche anschließend auf ihre Wirksamkeit überprüft werden können. Die Identifikation von hoch-neutralisierenden Antikörpern könnte dazu beitragen, innovative, Antikörper-basierte Therapien gegen Infektionen mit E. faecalis zu entwickeln und somit die Morbidität und Mortalität dieser Infektionen zu reduzieren. Weiterhin ermöglichen Antikörper aufgrund ihrer langen Halbwertszeit eine passive Immunisierung, die zum Schutz von gefährdeten Patientinnen und Patienten eingesetzt werden könnte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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