Datierung von Terrrassen mittels in situ 10-Be und optisch stimulierter Lumineszenz
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ziel des Projekt „Datierung von Terrassen mittels in situ-kosmogenem 10Be und optischer Lumineszenz" war es, eine vergleichende Datierung der 3 spätpleistozänen Niederterrassen in Deutschland (an Rhein, Main, Inn, Isar) vorzunehmen, die 10Be-, und optische Lumineszenz-Alter nebeneinander stellt, um 1) die Zuverlässigkeit der Methoden anhand vorhandener '14C- Datierungen zu testen und 2) mögliche Synergieeffekte bei einer Weiterentwicklung beider Methoden zu ermitteln. In einer Reihe von Aufschlüssen in zunächst spätglazialen bis altholozänen, später auch älteren Terrassen aus verschiedenen Gebieten Deutschlands wurden dazu sowohl OSL-Proben aus Sandlinsen als auch Tiefenprofile der Konzentration von 10Be anhand von je 3 Punkten im Schotter aufgenommen und datiert. Auch die Datierung einer bedeckten Terrasse mittels der 10Be-Tiefenprofilmethode wurde erprobt, bei der die Bedeckung zur Formuliemng eines Einstrahlungsmodells für den Terrassenschotter mit OSL vordatiert wurde. Trotz erheblicher technischer und methodologischer Schwierigkeiten bei der Durchführung der 10Be-Aufschlussarbeiten, darunter Schwierigkeiten bei der Beseitigung von Borkontaminationen in einigen Terrassenquarzen, konnten sechs 10Be-Tiefenprofile gemessen werden, eines davon unter Berücksichtigung einer vordatierten Bedeckung mit Flugsand. Nur zwei Profile erlaubten allerdings eine Datierung, in den übrigen wurden Diskontinuitäten in der Tiefenfunktion der Nuklidkonzentration gefunden, die eine Datierung angesichts der hohen Fehler der Einzelmessungen nicht mehr erlaubten. Die Alter der datierbaren Terrassen stimmten mit den unabhängig bestimmten Altern gut überein, wiesen allerdings etwas höhere Fehler auf als die parallelen OSL-Alter. Im Fall der bedeckten Terrasse konnte das 10Be Profil in Verbindung mit den parallelen OSL-Altern einen im Gelände nicht sichtbaren Hiatus im Sedimentkörper aufdecken. Zur OSL-Datierung leuchtschwacher Quarze wurde ein Modell entwickelt, dass es erlaubt, die Akzeptanzgrenzen für einzelne Aliquots im Single Aliquot Regeneration (SAR-)Protokoll individuell an jede einzelne Probe anzupassen, statt für alle Proben dieselben verallgemeinerten Werte zu verwenden. Dadurch konnte die Datierbarkeit auf alle beprobten Sandlinsen ausgedehnt werden. Die Übereinstimmung mit unabhängigen Altersdaten war gut wenn für Proben mit hohen Dosis- und Überdispersionswerten das Fuchs-Lang-Modell, für Proben mit niedrigeren Werten das CAM-Modell zu Altersberechnung verwendet wurde. Grund hierfür ist möglicherweise der Dose-Quenching-Effekt. Besonders das entwickelte Berechnungsmodell für OSL-Alter und der Einsatz der 10Be-Tiefenprofile zur Aufklärung von Sedimentstrukturen in Verbindung mit der OSL-Datierung verdienen, weiterentwickelt zu werden.