Die Dünndarmtransplantation steht Transplantationen anderer Organe quantitativ nach. Diese Tatsache ist zu einem großen Teil dem Umstand zuzuschreiben, dass hierbei ein unsteriles Organ (Darm) einem immunsupprimierten Patienten transplantiert wird. Zusätzlich wird die Dünndarmtransplantation durch eine ausgeprägte initiale enterische Dysfunktion mit Diarrhoe, Malabsorption, überschnellem intestinalen Transit und Magenentleerungsstörung kompliziert. Während immunologische Phänomene zweifellos bei der verzögerten enterischen Dysfunktion eine Rolle spielen, sind andere Effekte direkt auf den Transplantationsvorgang zurückzuführen. Hierbei spielt die Unterbrechung der extrinsischen Innervation und der enterischen (intrinsischen) nervalen Kontinuität zum Dünndarmtransplantat, die Transplantatischämie, der Re-Perfusionsschaden sowie die Unterbrechung der Lymphbahnen eine Rolle. Bevor wir die enterische Dysfunktion des transplantierten Dünndarms verstehen und hiermit behandeln können, müssen wir den Einfluss der Denervation auf die enterische Funktion verstehen. Mit hypothesengesteuerten Experimenten will dieser Antrag Einblick in nervale Mechanismen ermöglichen, welche bestimmte Aspekte der Motilität und Absorption kontrollieren, die für die enterische Dysfunktion nach Dünndarmtransplantationen relevant sein könnten. Um komplizierende Faktoren wie Immunsuppression und immunologische Phänomene zu vermeiden und somit spezifisch den Einfluss der Denervation untersuchen zu können, kommen Modelle der Auto- und Isotransplantation oder der kompletten nervalen Isolation in situ zum Einsatz.
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