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Auslöser für Reproduktionsschwankungen beim Siebenschläfer (Glis glis) und Fitnesskonsequenzen
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Joanna Fietz
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5456463
Die grundlegenden soziobiologischen Modelle zur Evolution von life histories und dabei insbesondere von Sozial- und Paarungssystemen basieren auf der Annahme, dass die Reproduktionskosten zwischen den Geschlechtern ungleich verteilt sind. Vor allem bei Säugetieren haben Weibchen durch Trächtigkeit und Laktation sehr viel höhere Kosten als Männchen. Daher geht man davon aus, dass die Fortpflanzung bei den Weibchen primär durch energetische Kosten limitiert ist, während der Fortpflanzungserfolg der Männchen in erster Linie von der Anzahl der für sie verfügbaren empfängnisbereiten Weibchen bestimmt sein sollte. Siebenschläfer (Glis glis) sind obligate Winterschläfer und haben eine außergewöhnliche life history , da sie für Kleinsäuger ungewöhnlich lange leben (bis zu 11 Jahren) und ihre Fruchtbarkeit relativ gering ist. Langzeitdaten zeigen, dass diese Art starke jährliche Schwankungen in ihrer Geburtenrate mit kompletten Reproduktionsausfällen aufweist. In Jahren mit unterdurchschnittlicher Geburtenrate entwickelt nur ein Teil der Männchen funktionsfähige Hoden. Da die Gonadenreifung der Männchen mit hohen thermoregulatorischen Kosten verbunden ist, könnte der Reproduktionserfolg der Siebenschläfer primär durch energetische Kosten der Männchen limitiert sein. In dieser Studie wird daher untersucht, warum Siebenschläfer die beobachteten starken Schwankungen in ihrer Geburtenrate zeigen, durch welche Faktoren die Reproduktionsfähigkeit männlicher und weiblicher Siebenschläfer beeinflusst wird und welche Konsequenzen das Aussetzen der Reproduktion für die individuelle Fitness hat.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen