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Modellierung, Selbstkomposition und Selbstkonfiguration von Referenzprozessen auf Basis semantischer Konzepte

Mitantragsteller Professor Dr. Bernd Heinrich
Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2005 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5456006
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Marktveränderungen zwingen Unternehmen ihre Prozesse schnell anzupassen bzw. neu zu entwickeln, um auf geänderte Kundenanforderungen oder Konkurrenzangebote mit eigenen Leistungen reagieren zu können. Alternativ erzwingen regulatorische Änderungen die Berücksichtigung in Prozessen. Heutige Vorgehensweisen der Prozess- und Referenzmodellierung erscheinen im Hinblick auf diese Anforderungen noch nicht ausreichend, da die Erstellung bzw. Anpassung von Prozessmodellen i. d. R. manuell – wenn auch unterstützt durch Modellierungswerkzeuge – erfolgt, mit hohem Aufwand und Kosten verbunden ist sowie eine erhöhte Fehlerquote aufweist. Semantische Konzepte können die Grundlage für eine weitergehende Automatisierung des Prozessentwurfs bilden. Mit Hilfe formaler Beschreibung in Form von Ontologien kann das Begriffsverständnis der an der Modellierung beteiligten Instanzen stärker vereinheitlicht sowie eine Interoperabilität und Maschinenverarbeitbarkeit erreicht werden. In der ersten Förderungsphase des Projektes SEMPRO wurden u. a. bereits Lösungen für die teilautomatisierte Planung von Prozessmodellen (im Sinne einer Selbstkomposition) mit Hilfe semantischer Konzepte entwickelt. Mit Hilfe des SEMPA-Ansatzes ist es damit möglich, aus einer Prozessbibliothek mit semantisch annotierten Aktionen bzw. Teilprozessen mit Hilfe von Planungsverfahren automatisiert Vorschläge für neue Prozessmodelle erstellen zu lassen, die für eine definierte Zielsetzung zulässig sind. Den hohen Innovationsgrad dieses Ansatzes und den Grundlagenforschungscharakter der Arbeit insgesamt spiegeln zahlreiche Publikationserfolge aus der ersten Förderungsphase wider. In der zweiten Förderungsphase wurden diese Ergebnisse konsequent ausgebaut. Zum einen wurde das angestrebte Ziel, bestehende (Referenz-)Prozessmodelle zu adaptieren, mit Hilfe der in der ersten Phase entwickelten Techniken umgesetzt. Zum anderen wurde die Integration von Ressourcenanforderungen in die Prozessmodellierung mit Hilfe von Ontologien ermöglicht. Dies wiederum erlaubt eine Überprüfung der Prozessmodelle auf Ausführbarkeit hinsichtlich der Ressourcenverfügbarkeit zur Design-Zeit. Des Weiteren konnte durch die Entwicklung einer Prozessbewertungsmethode, die auf Basis von zukunftsorientierten unsicheren Ein- und Auszahlungen den Wertbeitrag von Prozessen ermittelt und dabei Risiken mit berücksichtigt, ein Kriterium identifiziert werden, mit dessen Hilfe eine ökonomische Bewertung von Alternativen der automatisierten Prozessplanung ermöglicht wird. Die Anwendung dieser Methode konnte im Rahmen eines Beitrags bereits im realen Unternehmensumfeld gezeigt werden. Zudem wurden mit Prozessreifegraden und Prozessflexibilität weitere Konzepte im Rahmen des Projekts erforscht, die für die Prozessplanung eine entscheidende Rolle spielen können. Ein Teil der entwickelten Ansätze wurde in beiden Förderungsphasen umfangreich implementiert und die Anwendbarkeit der Arbeiten in Form von Prototypen demonstriert. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in beiden Förderungsphasen entscheidende Forschungsergebnisse im Rahmen des Semantischen Prozessmanagements und angrenzenden Forschungsfeldern entstanden sind. Erste Ergebnisse finden bereits in Projekten den Weg in die praktische Umsetzung und bilden somit die Grundlage für eine Fortentwicklung der Prozessmodellierung und des Prozessmanagements.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2011) Adaptation of process models – A semantic based approach. J Res Pract Inform Tech 43(1):5-23
    Eisenbarth T, Lautenbacher F, Bauer B
  • (2011) Value-based process improvement. In: Proc 19th European Conference on Information Systems (ECIS), Paper 21
    Bolsinger M, Bewernik MA, Buhl HU
  • (2011) Wertorientierung im Prozessmanagement – Forschungslücke und Beitrag zu betriebswirtschaftlich fundierten Prozessmanagement-Entscheidungen. Business & Information Systems Engineering 3(3):163- 172
    Buhl HU, Röglinger M, Stöckl S, Braunwarth K
  • (2012) Prozessverbesserung mit Reifegradmodellen – Eine Analyse ökonomischer Zusammenhänge. Zeitschrift für Betriebswirtschaft 82(5):509-538
    Röglinger M, Kamprath N
  • (2012) Resource-oriented consistency analysis of engineering processes. In: Proc 14th International Conference on Enterprise Information Systems (ICEIS), Breslau, Paper 96
    Bauer B, Eisenbarth T, Frenzel C, Honke B
 
 

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