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Judgements about rape: The influence of rape stereotypes and the promotion of data-driven information processing in rape cases

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5454503
 
Juristische Urteile über Täter und Opfer in Vergewaltigungsfällen sind normativ als datengesteuert, d.h. von den spezifischen Merkmalen des Einzelfalls bestimmt, definiert und sollten von schematischen Informationsverarbeitungsprozessen auf der Basis allgemeiner Vorstellungen über Vergewaltigungen unbeeinflusst sein. Im Gegensatz zu dieser normativen Sichtweise wurde in einer breiten Forschungsliteratur gezeigt, dass Beurteiler in ihrer Einschätzung von Tätern und Opfern, insbesondere bei der Verantwortungsattribution, von generalisierten Schemata geleitet werden, wie etwa der Überzeugung, dass Frauen selbst durch ihr Auftreten oder Verhalten sexuelle Gewalthandlungen provozieren. Das beantragte Forschungsvorhaben widmet sich den folgenden Zielsetzungen: (1) der Ausweitung bisheriger Studien mit studentischen Stichproben zum Einfluss von Vergewaltigungsstereotypen auf Einzelfallurteile über Täter und Opfer auf angehende JuristInnen nach dem ersten juristischen Staatsexamen, wobei in den Szenarien zwei Variablen systematisch variiert werden; Die Vorbeziehung zwischen Opfer und Täter sowie die Art der verwendeten Druckausübung: (2) dem Nachweis eines kausalen Einflusses von Vergewaltigungsschemata auf die Urteilsbildung über Einzelfälle auf der Grundlage experimenteller Manipulationen; (3) dem Nachweis, das Laien, die im britischen Rechtssystem als Geschworene zu juristischen Urteilsprozessen herangezogen werden, durch stereotype Vorstellungen über Vergewaltigung in Richtung auf eine verstärkte Schuldzuschreibung an das Opfer und eine verminderte Schuldzuweisung an den Täter beeinflusst werden; und (4) der Analyse von Strategien zur Förderung datengesteuerter und Unterdrückung, auf Konstrukte der sozialen Kognitionsforschung, wie das Bedürfnis nach Struktur und die Rechtfertigungspflicht. Die Anwendungsrelevanz des Projekts liegt darin, Ansätze für eine Verbesserung der juristischen Behandlung von Vergewaltigungsopfern aufzuzeigen, die angesichts niedriger Strafverfolgungsraten seit langem gefordert werden. Es leistet darüber hinaus einen Beitrag zur sozialen Kognitionsforschung durch die Analyse von Strategien zur Förderung daten- vs. schemagesteuerter Informationsverarbeitung in einem neuen Anwendungsbereich.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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