Das Projekt schließt an den systematischen Fragehorizont des auf die hochmittelalterliche Adelsliteratur konzentrierten Vorgängerprojekte ‚Helden und Heilige an, fokussiert jedoch eine neue historisch-soziokulturelle Ebene, indem nun die Literatur im Einzugsbereich der spätmittelalterlichen Stadt im Zentrum steht. Es geht daher nicht mehr um die für höfische Kommunikationsgemeinschaften leitenden kulturellen Figuren des Helden und Heiligen, sondern um textuelle Strategien der Inklusion und Exklusion von Heiligkeit in die städtische(n) Kultur(en) des späten Mittelalters und somit um ‚Eingemeindungen des Heiligen in die dadurch konstituierten ,Sakralgemeinden . Gleichzeitig sind damit auch die mit den jeweiligen textuellen Eingemeindungen verbundenen Prozesse inner- wie interreligiöser soziokultureller Integration und Desintegration angesprochen. Mit chronographisch strukturierten Narrationen (so städtischen Chroniken, Legenden, Chanson de geste-Adaptationen) und Geistlichen Spielen stehen Textgruppen im Zentrum des Projekts, in denen derartige Eingemeindungen des Sakralen in die Stadtkultur(en) in herausgehobener Weise literarisch verhandelt werden und die im Spätmittelalter besonders produktiv geworden sind.
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