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Beweggründe von Menschen aus dem 4.-8. Jh., das Christentum/christliche Lebensformen in Westeuropa anzunehmen und so zur Christianisierung beizutragen
Antragsteller
Professor Dr. Matthias Becher
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5453570
Das Christentum ist eines der beherrschendsten und kulturprägendsten Phänomene des europäischen Mittelalters. Warum wurde Europa christlich? Im Vorhaben werden die Beweggründe und Motive von Menschen untersucht, die zwischen dem 4. - 8. Jh. im Gebiet des römischen Westreichs und seiner romanisch-germanischen Nachfolger das Christentum bzw. eine christliche Lebensform annahmen (z.B. Kirchenamt, asketische Lebensweise, Eintritt ins Kloster). In den zeitgenössischen Quellen findet man einerseits narrative Berichte über individuelle Bekehrungsprozesse. Andererseits dokumentieren sie Argumente, Gesetze und Aktionen, die sowohl die Zugehörigkeit zum Christentum als auch die Verstärkung christlicher Elemente in Weltbild und Lebenspraxis attraktiv, ein Verharren im Nichtchristentum dagegen unattraktiv machten. In der Forschungsliteratur sind Thesen zu Motiven und Beweggründen, das Christentum anzunehmen, weit verstreut. Ziel der Arbeit ist es, durch die kritische Analyse von Quellen und Forschungsthesen möglichst viele und unterschiedliche Beweggründe nachzuweisen, diese im Hinblick auf ihre Relevanz für den Christianisierungsprozess zu gewichten und zu ergründen, unter welchen gesellschaftlichen Umständen sie entstanden. Anhand des Christianisierungsprozesses wird damit gezeigt, wie Entscheidungen von Individuen und Gruppen auf allen sozialen Ebenen einen historischen Prozess formen, der nicht nur die mittelalterliche Kultur Europas prägte.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme