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Sprachverarbeitung Frühgeborener während des ersten Lebensjahres und weitere lexikalische und kognitive Entwicklung im Vorschul- und Schulalter
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Barbara Höhle; Dr. Elisabeth Walch
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5451241
Ziel der geplanten Untersuchungen ist es, zu einem genaueren Bild des frühen Spracherwerbs bei frühgeborenen Kindern zu gelangen, wobei der Erwerb zielsprachlichen prosodischen Wissens und dessen Einsatz im Bereich der Wortsegmentierung während des ersten Lebensjahres im Vordergrund steht. Dazu werden die perzeptiven sprachlichen Fähigkeiten gesunder, sehr unreifer Frühgeborener im 4., 6., 9. und 12. Lebensmonat (korrigiertes Alter) anhand ausgewählter Untersuchungen mit dem Headturn Preference Paradigma überprüft und mit denen Reifgeborener verglichen. [...] Durch ihre frühere Geburt sind Frühgeborene den rhythmisch-prosodischen Eigenschaften der Sprache vorgeburtlich nur über einen kürzeren Zeitraum so fokussiert ausgesetzt wie Reifgeborene. Es ist daher zu fragen, ob Frühgeborene im Laufe ihrer sprachlichen Entwicklung weniger stark als Reifgeborene auf die rhythmisch-prosodischen Eigenschaften der Zielsprache reagieren und sie daher diese Information in geringerem Maß für den Spracherwerb nutzen können, wie dies für Reif geborene gezeigt wurde. Dieser Frage soll in der geplanten Studie in einer Reihe von experimentellen Untersuchungen nachgegangen werden. Darüber hinaus ist das Ziel unserer Studie, Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Spracherwerb von Früh- und Reifgeborenen zu erkennen und damit auch potentielle Risiken für einen erfolgreichen Spracherwerb bei Frühgeborenen sichtbar zu machen. Zudem erwarten wir von den Ergebnissen unserer Untersuchungen auch für die Spracherwerbstheorie hochrelevante Erkenntnisse in Bezug auf die Rolle und das Zusammenspiel von spezifischen erfahrungsunabhängigen Prädispositionen für den Spracherwerb und der Wahrnehmung und Verarbeitung von speziellen Merkmalen des sprachlichen Inputs.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen