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Holzartefakte in kaiserzeitlichen Opfermooren - Das Material aus Thorsberg und Nydam. Dendrochronologische und holzarchäologische Aspekte

Subject Area Prehistory and World Archaeology
Term from 2004 to 2007
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5447798
 
Final Report Year 2007

Final Report Abstract

Das Projekt beschäftigt sich mit 1605 hölzernen Objekten aus den Mooropferplätzen von Thorsberg und Nydam, die im Zuge der Grabungen von Conrad Engelhardt aus den späten 1850er und den beginnenden 1860er Jahren geborgen und konserviert wurden. Zwei Drittel aller Funde (n=1605, 67,4 %) gehören zur Funktionsgruppe der Warfen. Hiervon bilden die Lanzen- bzw. Speerschaftfragmente die zahlenmäßig größte Objektgruppe, gefolgt von den Pfeilen sowie den Schilden und Schildbestandteilen. Nur relativ wenige Objekte lassen sich den Schwertgriffen und Schwertscheiden zuordnen. Die Objekte der weiteren Funktionsgruppen, wie Geräte und persönliche Ausstattung, Gefäße, Bootszubehör sowie Bauhölzer und Nägel, spielen mit knapp 18 % (n=288) zahlenmäßig eine geringe Rolle. 236 Objekte gehören zur Gruppe der Varia. Von ihnen sind gut die Hälfte (n=121) in der Funktion nicht bestimmbar. Die Untersuchungsergebnisse zu den hölzernen Waffenteilen unterstreichen den hohen Standard der Bewaffnung der jüngeren Kaiserzeit, der auch in anderen Fundkomplexen zu erkennen ist. Sowohl die Analysen der Lanzenschäfte als auch der Schilde lassen erkennen, dass diese Waffen in professionellen Werkstätten hergestellt worden sind. Eine bewusste Holzauswahl, gleich bleibend hohe Qualität bei den Lanzenschäften sowie die gleichförmige, z.T. schablonenhafte und sehr aufwendige Konstruktion der Schilde untermauern diese Vermutung. Dagegen scheinen Bögen und Pfeile aus einer eher privat organisierten und daher eher individuellen Produktion zu stammen. Dagegen können in Thorsberg nur sehr wenige Griffteile an Waffen (Schwertgriffen) und persönlichen Ausrüstungen nachgewiesen werden. Auch Essgeschirr ist im Gegensatz zu anderen Kriegsbeuteopfern des 3. und 4. Jahrh. n. Chr. nur spärlich vertreten. Vermutlich sind diese Negativbefunde am ehesten auf die konkreten Opferhandlungen zurückzuführen, die heute nur ansatzweise nachvollziehbar sind.

 
 

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