Im Rahmen des Projektes konnte die von uns postulierte Signalwirkung von Microcystin bei spezifischen Lichtbedingungen auf einige Gene bestätigt werden. Wir konnten aber zeigen, dass die Rolle von Microcystin über diese Signalwirkung weit hinausgeht und der Einfluss des nichtribosomalen Peptids auf das Gesamtproteom sehr stark ausgeprägt ist. Zu den von Microcystin beeinflussten Proteine gehören viele redoxabhängige Protein, darunter fast alle Vertreter des Calvin- Zyklus, die Phycobiliproteine und bislang uncharakterisierte Proteine. Wir konnten im Rahmen des Projektes ein Zelloberflächenprotein charakterisieren. Dabei handelt es sich um das dominante O- glycosylierte Protein MrpC, das bei Verlust von Microcystin stark an der Oberfläche akkumuliert. Das Protein ist spezifisch für einzelne Microcystis-Morphotypen und konnte auch in Freilandkolonien nachgewiesen werden. Wir konnten daneben zeigen, dass Microcystin direkt an Proteine bindet und auf diese Weise das Proteom möglicherweise stärker beeinflusst als durch die von uns vorab beobachtete Signalwirkung. Wir konnten einen starken Phänotyp Microcystin-freier Mutanten bei Redoxstress beobachten. Diese Erkenntnisse sind Ausgangpunkt eines Folgeprojekts. Wir haben mit dem Projekt eine vollständig neue Art von Funktion einen mikrobiellen Sekundärmetaboliten aufgezeigt.