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ChemTrail – Sensorische Stimulation zur Beschleunigung der Entwicklung von Fischgemeinschaften an zerstörten Korallenriffen

Antragsteller Gerrit Nanninga, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544382465
 
Korallenriffe gehören zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen weltweit. Um diese wichtigen Habitate zu schützen, setzen Entscheidungsträger vermehrt auf aktive Restaurierungsmaßnahmen (z.B. Korallenverpflanzung). Die Mehrzahl der gängigen Ansätze ist jedoch im Umfang zu limitiert, um dem globalen Korallensterben effektiv entgegenzuwirken. Der vorliegende Antrag hat zum Ziel, eine neue Methode zu entwickeln, um die natürliche Regeneration von Riffen zu fördern. Das Vorhaben basiert auf chemosensorischer Anreicherung/Stimulation zur Beschleunigung der Ansiedlung von Korallenriff-Fischen. Fische übernehmen verschiedene ökologische Funktionen, die zur Regeneration, Erhaltung und Widerstandskraft des Lebensraums Riff unerlässlich sind. Lokaler Fischreichtum wiederum wird durch die Zuwanderung von Nachwuchs in Form pelagischer Larven reguliert. Diese Larven navigieren zu geeigneten Habitaten, indem sie Geruchsspuren folgen, die vom Riff ausgehen. Geschädigte Riffe „riechen“ jedoch anders als gesunde Riffe und erhalten demensprechend weniger Larven-Zuwanderung. Diese negative Feedbackschleife hemmt die Regeneration von zerstörten Riffsystemen. Wenn es uns gelingt, das chemosensorische Signal gesunder Riffe zu imitieren, könnten wir so Fisch- und möglicherweise Korallenlarven zu zerstörten Riffen locken und dadurch deren natürliche Regeneration fördern und beschleunigen. Die spezifischen Ziele dieses Vorhabens sind (1) die Charakterisierung chemosensorischer Emissionen von natürlichen Korallenriffen; (2) Verhaltens-experimente zum Anziehungspotential verschiedener Stoffe oder Stoffgemische (welche in Schritt 1 identifiziert wurden) auf Fischlarven; (3) Entwicklung einer Methode, um relevante Stoffe langzeitig direkt am Riff freizusetzen, (4) Überprüfung und Verfeinerung des Konzepts in Feldexperimenten. Langfristig beabsichtigen wir, die entwickelte Methode global als kostengünstiges und effektives Instrument zur Korallenriff-Restaurierung zu etablieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien
Kooperationspartner Professor Dr. Davide Seveso
 
 

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