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Krankheitsverursachend oder Resilienz fördernd? Entschlüsselung der system- und verhaltensbiologischen Prädiktoren und Determinanten des Kipppunkts von Stress

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Nils Gassen; Professorin Dr. Marianne Müller
Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544161359
 
Das Konzept der Kipp-Punkte erfährt gegenwärtig im Zusammenhang mit dem Klimawandel besondere Aufmerksamkeit: abrupte Veränderungen sind oft das Ergebnis einer Vielzahl kleinerer Prozesse, die das System über eine kritische Schwelle bringen. Bislang wurde das Konzept der Kipp-Punkte in der Stressforschung weitgehend vernachlässigt, und die genauen Determinanten, die über positiven oder negativen Auswirkungen von Stress entscheiden, sind unbekannt. Das Projekt PROGRESS verfolgt folgende Ziele 1) Einsatz von stressfreiem Longitudinal- und Einzelmonitoring, um den zeitlichen Verlauf und die zeitliche Dynamik von Ereignissen zu ermitteln, die bei sozialem Stress mit dem Kipp-Punkt assoziiert sind; einschließlich einer Analyse detaillierter Verhaltens- und molekularer Veränderungen, Veränderungen in der Konnektivität des Gehirns und der kardiovaskulären Funktion 2) Identifizierung und Validierung prädiktiver Signaturen für Stressresilienz und -anfälligkeit in Mausmodellen und im Menschen und 3) Überprüfung der Hypothese, dass eine aktive Förderung der Resilienz den Kipp-Punkt verschieben kann. Um unsere Ziele zu erreichen, können wir auf bereits bestehende, detailliert charakterisierter humaner Resilienz- und Depressionskohorten zurückgreifen und werden translational valide Tiermodelle mit neuen Methoden für die longitudinale, skalenübergreifende Analyse von Phänotypen verwenden. Der erfolgreiche Abschluss des Projekts wird es ermöglichen, frühzeitig eine Vorhersage des Kipp-Punktes zu treffen und somit eine personalisierte Risikostratifizierung ermöglichen. Wir gehen davon aus, dass unsere Ergebnisse dazu beitragen werden, die moderne Psychiatrie in eine Wissenschaft der Prävention zu verwandeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Estland, Finnland, Schweiz, Slowakei
 
 

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