2.2.1 Poly(phenylenethJnylen)e mittels Polykondensation Auf der Grundlage der in der Arbeitgruppe neu entwickelten Polykondensationsmethode zur Synthese langer und vor allem Di indefekt-freier PPEs^^^' wurden weitere Strukturen mit unterschiedlichen Verknüpfungsmotiven synthetisiert. So konnten sowohl ort/7o-verknüpfte PPEs mit der Zielstellung faltender n-konjugierte Foldamere synthetisiert werden.'^' Zusätzlich konnten auch pa/'a-verknüpfte PPEs als in wäßrigem Medium effizient emittierende konjugierte Polymere zugänglich gemacht werden.'"*' Die verschieden verknüpften PPE-Einheiten konnten dann ebenfalls in Copolymerarchitekturen wie Diblöcke du Bürsten eingebaut werden.'^^ Durchschlagenden Erfolg hatten die Arbeiten von Christian Kaiser zur Optimierung der Sonogashira-Hagihara-Polykondensation, die mittlerweile PPEs mit mehreren Hundert Wiederholungseinheiten zugänglich machen.'^' In allen Arbeiten wurden die konformationellen Eigenschaften der synthetisierten Makromoleküle in Lösung größtenteils mit Hilfe optischer Methoden (CD, UV/vis, Fluoreszenz) untersucht. Zusätzlich wurde in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Rabe (HU Berlin, Physik) die Konformation an Oberflächen analysiert. 2.2.2 Kovalente und nicht-kovalente Stabilisierung der helikal gefalteten Strukturen Alternative Wege zur kovalenten Stabilisierung der PmPE-Helices wurden untersucht, u.a. dimere Vernetzungen über Ringschlußmetathese und polymere Vernetzungen über Ringöffnungsmetathesepolymerisation. Diese Arbeiten waren nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönt, jedoch konnte durch Einführung einer Amid-verknüpften Seitenkette, die noch dazu leicht aus Aminsäuren wie Alanin zugänglich ist, die Helix mit Hilfe von nicht-kovalenten H-Brücken massiv stabilisiert werden. Diese Foldamere zeigen extrem hohe Stabilitäten ihrer Sekundärstruktur in Lösung und weisen eine beachtliche Persistenzlänge von ca. 30 nm auf.'^' 2.2.3 Design photoschaltbarer Foldamere Durch gezielten Einbau von photochromen Azobenzoleinheiten konnte Anzar Khan die ersten photoschaltbaren Foldamere herstellen.'^' Die orts- und zeitaufgelöste Kontrolle über die Helix- Knäuel-Umwandlung kann somit in Zukunft dafür genutzt werden, z.B. Gäste kontrolliert zu transportieren und freizusetzen als auch lichtgetrieben mechanische Arbeit zu verrichten. Arbeiten zur Verbesserung des Systems und dessen Ausnutzung sind bereits im Gange.