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Dynamik eines terrestrischen Magmaozeans
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Hansen
Fachliche Zuordnung
Physik des Erdkörpers
Förderung
Förderung von 2004 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5431719
Beinahe alle Theorien zur Erdentstehung favorisieren die Existenz eines terrestrischen Magmaozeans. Dies zieht weitreichende Konsequenzen für die Erdentwicklung nach sich. Ein selbstkonsistentes Modell der Erdentstehung erfordert ein Verständnis der fluiddynamischen Eigenschaften und des damit verbundenen Differenzierungsprozesses eines terrestrischen Magmaozeans. Heutige Untersuchungen lassen erkennen, dass Transportmechanismen wesentlich durch dynamische Prozesse beeinflußt werden. Bisherige Modelle zur Beschreibung von Differenzierungsmechanismen in einem Magmaozean fußen auf der Annahme vergleichsweise einfacher dynamischer Verhältnisse. Tatsächlich erwartet man, dass in einem Magmaozean heftige Konvektionsströmungen stattfinden, die von Rotations- und Trägheitskräften beeinflußt werden. Bislang standen keine geeigneten Modelle zur Verfügung, welche die Untersuchung solcher Szenarien gestatten. Im Rahmen eines Projekts zum Themenkomplex "Geodynamo" haben wir ein Modell entwickelt, welches das Zusammenspiel von Konvektions- und Corioliskräften bei endlicher mechanischer Trägheit berücksichtigt. In dem hier anvisierten Vorhaben soll dieses Modell, geeignet modifiziert, eingesetzt werden, um die thermochemische Entwicklung eines Magmaozeans zu untersuchen. Das bessere Verständnis der Dynamik eines terrestrischen Magmaozeans ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines selbstkonsistenten Modells der Erdentstehung. Nach unserer Kenntnis wird eine Untersuchung, wie sie hier beantragt wird, von weltweit keiner anderen Gruppe unternommen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen