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Adaptive blinde und semi-blinde Entzerrung und Kanalschätzung für frequenzselektive MIMO-Kanäle
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Karl-Dirk Kammeyer
Fachliche Zuordnung
Elektronische Halbleiter, Bauelemente und Schaltungen, Integrierte Systeme, Sensorik, Theoretische Elektrotechnik
Förderung
Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5431152
Die blinde Kanalschätzung und -entzerrung ist nach wie vor ein hochaktuelles Thema für die moderne Kommunikationstechnik, wie man zahlreichen aktuellen Publikationen entnehmen kann. Seit einigen Jahren steht die Anwendung von Mehrantennenkonzepten im Mittelpunkt des Interesses, so dass es nun gilt, die für einkanalige Systeme entwickelten Algorithmen auf den MIMO-Fall (Multiple Input Multiple Output) zu übertragen. Zur Lösung dieser Aufgabe haben sich der Arbeitsbereich Nachrichtentechnik (ANT), Bremen, und die Arbeitsgruppe Informations- und Codierungstheorie (ICT), Kiel, zusammengeschlossen, die beide tiefgehende Erfahrungen mit der Erforschung blinder Konzepte unter verschiedenen Blickrichtungen aufzuweisen haben. Im ANT standen bislang eher die signaltheoretischen Ansätze (HOS, SOCS) im Mittelpunkt, während das ICT auf Trellis- und Graphen-basierten Ansätzen aufbaute. Beide Sichtweisen sollen zu einem geschlossenen Gesamtkonzept verbunden werden. Ein wichtiger Gesichtspunkt besteht darin, dass der bei entsprechender Systemordnung sehr hoch werdende Aufwand der Trellis-basierten und der HOS-Ansätze durch Einbeziehung einer Vorverarbeitung mittels blinder Entzerrer entschieden zu reduzieren ist; dabei besteht bei MIMO Systemen der große Vorteil, dass die zeitliche Entzerrung auf der Basis der Statistik zweiter Ordnung erfolgen kann. Neue Möglichkeiten erwachsen auch aus der Nutzung des Kanalcodes: Neben der Anwendung des bekannten "Turbo"-Prinzips kann die Redundanz des Codes auch direkt zur blinden Dimensionierung eines Entzerrers ausgenutzt werden - ein neuer Ansatz der bei einkanaligen Systemen erfolgreich angewendet wurde. Die entwickelten Algorithmen können auf einem vorhandenen 8 x 8-Multi- Antennen-System in praktischen Ausbreitungsszenarien erprobt werden.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme