In diesem Forschungsprojekts wurde eine Methodik entwickelt, welche die regelungstechnische Beherrschung der vom Menschen empfundenen thermischen Behaglichkeit ermöglicht. Die Soll- und die Istwerte der Regelung basieren auf einem thermischen Behaglichkeitsmaß, dem Predicted Mean Vote (PMV) nach ISO 7730. Das PMV ist ein wesentlich aussagekräftigeres Maß als eine - wie nach Stand der Technik üblich - punktuell gemessene Temperatur. Neben Lufttemperatur, Strahlungstemperatur und Luftfeuchte wird mit diesem Maß auch die Luftgeschwindigkeit sowie geschätzte Werte der Bekleidung und Aktivität berücksichtigt. Vor allem wegen der Ortsabhängigkeit von Luftgeschwindigkeit und -temperatur sowie des großen Aufwands, diese Größen permanent an den für Menschen relevanten Punkten zu messen, war das PMV bisher kaum als Regelgröße verwendbar. Dies wurde im vorliegenden Projekt durch die Entwicklung virtueller Sensoren möglich gemacht. Die virtuellen Sensoren basieren auf einem neu entworfenen datenbasierten Modell der Raumluftströmung, das rechnerisch so effizient ist, dass die virtuellen Sensoren und eine anspruchsvolle Regelstrategie auf einem Standard-PC realisiert werden können. Die Regelung steuert auf Basis des berechneten PMV die vorhandenen klimatechnischen Aktuatoren gezielt an und kann so wesentlich zuverfässiger für thermische Behaglichkeit sorgen als eine konventionelle Temperaturregelung. Dies konnte anhand von Experimenten in einem realen gekühlten Konferenzraum deutlich gezeigt werden.