Die Rolle des Mineralocorticoidrezeptors in der antidepressiven Therapie: eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie
Final Report Abstract
Unsere klinische randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudie zeigte, dass eine Stimulation des so genanten Mineralocorticoid-Rezeptors durch das Medikament Fludrocortison in den ersten drei Wochen zu einem beschleunigten Wirkeintritt einer Standard-Antidepressiva-Therapie bei depressiven Patienten führt, insbesondere bei denjenigen, die auf die Standardtherapie ansprechen. Ein mögliches Wirkprinzip besteht dabei in der Hemmung der körpereigenen Cortisolsekretion, wie wir durch wiederholte Messungen von Cortisoltagesprofilen im Behandlungsverlauf zeigen konnten. Im Rahmen derselben Studie wurde zu Beginn eine ausführliche neuropsychologische Testung und am selben Tag ein Cortisol-Tagesprofil durchgeführt. Hierbei konnten wir zeigen, dass depressive Patienten eine deutlich schlechtere kognitive Leistung zeigten, insbesondere in Gedächtnis und Exekutivfunktionen. Zudem wiesen sie erhöhte Cortisolwerte auf die zum Teil verantwortlich war für die verminderte kognitive Leistungsfähigkeit depressiver Patienten. Schließlich konnten wir nachweisen, dass eine Behandlung der Depression zu einer verminderten Cortisolausschüttung einherging, die wiederum mit der Besserung der Gedächtnisfunktion und der depressiven Symptomatik in Zusammenhang stand. Insgesamt eröffnen unsere Forschungsarbeiten eine viel versprechende therapeutische Perspektive durch Beeinflussung der Cortisolsekretion depressiver Patienten.
Publications
- Cognitive impairment in major depression: association with salivary cortisol. Biological Psychiatry (2009) 66: 879-885
Hinkelmann K, Moritz S, Botzenhardt J, Riedesel K, Wiedemann K, Kellner M, Otte C
- Modulation of the mineralocorticoid receptor as add-on treatment in depression: a randomized, double-blind, placebo-controlled proof-of-concept study. Journal of Psychiatric Research (2010) 44:339-46
Otte C, Hinkelmann K, Moritz S, Yassouridis A, Jahn H, Wiedemann K, Kellner M