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Zwischen "Vierjahresplan-Chemie" und "Polymer Science". Die DFG und die Chemische Forschung in Deutschland in den 1920er bis 1960er Jahren

Subject Area History of Science
Term from 2004 to 2008
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5428218
 
Die Chemische Forschung durchlief in der Phase der 192oer bis 196oer Jahre international eine äußerst dynamische Entwicklung, die insbesondere durch folgende Prozesse gekennzeichnet war: den Wandel von der klassischen Naturstoffchemie zur modernen Biochemie, die Etablierung der Polymerchemie als Schwerpunkt der industriellen Chemie, die weitere Ausdifferenzierung der Organischen Chemie, insbesondere im Bereich der Physikalischen Chemie, und damit zusammenhängend die Etablierung neuer mathematischer und physikalischer Analysemethoden (Elektronenmikroskope und hochauflösende Massenspektrometer) sowie nicht zuletzt die wachsende Durchlöcherung der disziplinären Abgrenzung sowohl innerhalb der chemischen Forschungsbereiche als auch zur Physik, Biologie und Medizin. Diese Entwicklung schlug sich auch in Zahl, Umfang und Themen der in diesem Zeitraum von der DFG geförderten Forschungsvorhaben nieder. Allerdings gab es in der NS-Zeit spezifische Entwicklungen: Zum einen war nicht zuletzt als Folge der einflussreichen Position von Peter Adolf Thiessen in der Phase 1933 bis 1944 eine Verdreizehnfachung der finanziellen Unterstützung chemischer Forschung zu registrieren. Zum anderen vollzogen sich Bewilligungen und Durchführung der Projekte verstärkt unter dem Vorzeichen der Ziele des Vierjahresplans und waren damit einer starken Politisierung unterworfen. Allerdings war die Chemische Forschung traditionell industrienah und blieb damit im Vergleich zu anderen Disziplinen von NS-Eingriffen weitgehend bewahrt. Hier setzt das Projekt an, das im Zusammenhang mit der Forschergruppe zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft steht, an und untersucht die Forschungsaktivitäten über eine disziplin- und organisationsgeschichtliche Ausrichtung hinaus in ihrem wissenschafts- und politikgeschichtlichen Kontext unter Einbeziehung der vergleichenden Perspektive im Hinblick auf die internationalen Forschungstrends.
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