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Die Entwicklung Breunsdorfs von der Dorfgründung bis ins 17. Jhrd. auf Grundlage archäologischer Befunde sowie seine Bedeutung für den mittelalterlichen Landesausbau östlich der Saale

Subject Area Prehistory and World Archaeology
Term from 2004 to 2007
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5426812
 
Breunsdorf, Lkr. Leipziger Land, wurde 1995 für den Braunkohlenabbau im Tagebau Schleenhain abgebrochen. Das sächsische Landesamt für Archäologie erforscht Dorf und Flur seit 1993 in einem interdisziplinären Projekt. Als einziges bis in die jüngste Vergangenheit bewohntes Dorf Europas wurde Breunsdorf vollständig ausgegraben. Die Bauuntersuchungen und Datierungen des aufgehend erhaltenen Bestandes konnte vor Beginn der Grabungen durchgeführt und in zwei Monographien vorgelegt werden (Scholz 1998 und Oexle 2002). Auf rund 20 ha Siedlungsfläche wurden ca. 8000 archäologischer Befunde dokumentiert und damit das Dorfareal vollständig ausgegraben. Umfangreiche Vorarbeiten, so die vollständige Inventarisation des Fundmaterials und Eingabe der Befund- und Funddaten in eine Datenbank sind bereits erfolgt. Der wissenschaftlichen Auswertung wird sich erstmals anhand einer vollständig untersuchten Siedlung der Frage nach der Genese hochmittelalterlicher Dorfstrukturen östlich der Saale, ihrer 'ethnischen Bedingtheit' und ihrer longue durée, d.h. der unveränderten Erhaltung der Dorfgestalt von der Gründung bis in die Gegenwart widmen. Gerade letztgenannter Aspekt - die Kontinuität des 'Straßendorfs' - spielt im ethnischen Diskurs, d.h. der Frage nach deutscher und slawischer Gründung, eine entscheidende Rolle. Breunsdorf öffnet die Chance, die Validität dieser Thesen am konkreten Befund zu überprüfen. Die parallele Betrachtung der schriftlichen Überlieferung zu Breunsdorf sowie dem mittelalterlichen Landesausbau wird - dies ist bereits sichtbar - zu einer auch wissenschaftsgeschichtlich aufschlussreichen Neubewertung der bisherigen Forschungsergebnisse führen.
DFG Programme Research Grants
Ehemalige Antragstellerin Dr. Judith Oexle
 
 

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