Entwicklung der dynamischen Wahrnehmungsanalyse mit kontinuierlicher Psychophysik

• Antragsteller: Professor Dr. Constantin Rothkopf
• Fachliche Zuordnung: Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
• Förderung: Förderung seit 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 542568578

Psychophysik ist in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen von grundlegender Bedeutung. Sie nutzt die Signalentdeckungstheorie (SDT) zur Quantifizierung von Verhalten und dessen neuronalen Grundlagen. Trotz seiner weiten Verbreitung leidet das derzeitige Paradigma sowohl unter praktischen als auch theoretischen Mängeln, da die ökologische Validität häufig der experimentellen Durchführbarkeit geopfert wird und viele langwierige binäre Entscheidungen von erfahrenen Probanden erforderlich sind. Klassische Ansätze wie die SDT weisen erhebliche Mängel auf, insbesondere bei der Darstellung komplizierter Wahrnehmungs- und Handlungszyklen und der Messung der impliziten Nutzung visueller Informationen. Die kontinuierliche Psychophysik hat sich als neues Paradigma herauskristallisiert, um diese Lücken zu schließen, indem sie von binären Antworten zu kontinuierlichen Verhaltensanpassungen übergeht und so ein dynamischeres Verständnis der sensorischen Verarbeitung ermöglicht. Ein entscheidender Fortschritt ist das Linear Quadratic Gaussian (LQG) Framework, das sowohl die Wahrnehmung als auch die Handlung berücksichtigt und eine mögliche Lösung für die Einschränkungen der traditionellen Psychophysik darstellt. Unser Projekt zielt darauf ab, LQG in der kontinuierlichen Psychophysik umfassend zu validieren und zu untersuchen, inwieweit es in der Lage ist, die bekannten Einschränkungen der SDT zu beheben, indem es einen ganzheitlichen Ansatz bietet, der sowohl Wahrnehmungs- als auch Entscheidungsprozesse integriert.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Spanien
• Partnerorganisation: Agencia Estatal de Investigación
• Kooperationspartner: Professor Dr. Joan Lopez-Moliner