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Konstantinovtsy. The political circle of grand duke Konstantin Nikolaevich or how politics worked in the tsarist empire

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2003 to 2008
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5424344
 
Final Report Year 2007

Final Report Abstract

Die Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft für das geschichtswissenschaftliche Forschungsvorhaben „Konstantinovcy. Der Kreis um Großfürst Konstantin Nikolaevic oder Wie ,funktionierte' Politik im späten Zarenreich (1855-1894)?" diente zur Finanzierung zweier Archivreisen nach Russland - im Jahr 2005 nach St. Petersburg, im Jahr 2007 nach Moskau. Bei den vier- bzw. dreiwöchigen Aufenthalten wurden in St. Petersburg das Russische Staatsarchiv der Kriegsflotte sowie insbesondere die Russische Nationalbibliothek mit ihrer Handschriftenabteilung besucht, in Moskau das Staatsarchiv der Russischen Föderation sowie die Russische Staatsbibliothek und die Historische Staatsbibliothek. In diesen Einrichtungen standen Materialien aus den persönlichen Fonds des Großfürsten sowie anderer bedeutender Figuren des russischen Reformzeitalters zur Verfügung. Nicht zuletzt aufgrund der gesichteten, durchgearbeiteten, exzerpierten und in Teilen kopierten Materialien der russischen Archive hat der Antragsteller sein Untersuchungsthema, das im Rahmen einer Habilitationsschrift an der Universität Erlangen bearbeitet wird, verändert und präzisiert auf „Dynastie und Politik. Großfürst Konstantin Nikolaevic in der St. Petersburger Autokratie (1855-1881)". Das Vorhaben verspricht - neben der Beleuchtung einer bislang in der Forschung deutlich unterschätzten Schlüsselfigur der Ära der „Großen Reformen" - die Klärung zweier, sich einander bedingender generalisierender Themenkomplexe der russischen Politik des 19. Jahrhunderts: a) Der „persönliche Faktor" - die entscheidende Bedeutung individueller Persönlichkeiten für die politischen Prozesse im russischen Kaiserreich des 19. Jahrhunderts, als sich zwar Interessengruppen jenseits familiärer Klientele ausbildeten, jedoch die Optionen politischer Gestaltung nach wie vor stark von Einzelnen abhingen, b) Das „Funktionieren von Politik" - die Aufdeckung grundlegender „Spielregeln" des politischen Geschäftes in der sich zögerlich reformierenden russischen Autokratie. Insgesamt will das Forschungsvorhaben damit einen Beitrag leisten zur tieferen Erkenntnis von Problemen und Perspektiven in der Politik des russischen Kaisertums auf seinem Scheitelpunkt in der Mitte des 19. Jahrhunderts - ein Anliegen, das ohne das Studium einschlägiger Materialien in Russland kaum durchzuführen ist. Die Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass Quellenstudien vor Ort für das Projekt unternommen werden konnten.

 
 

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