Die Biologie der Regenwurmart Lumbricus terrestris sowie ihr Einfluss auf den Zustand des Bodens, der Pflanzen und anderer Organismen wurde intensiv untersucht. Unbekannt sind jedoch vergleichende Studien von Populationen aus unterschiedlichen Ökosystemen (Acker, Dauergrünland, Wald) bzw. aus unterschiedlichen geographischen Regionen hinsichtlich ihrer Aktivität, ihres Stoffumsatzes und ihrer Reproduktionsbiologie. Es soll die intraspezifische Variabilität vor dem Hintergrund der Differenzierung von Populationen verschiedener geographischer Herkünfte bzw. verschiedener Lebensräume mit Hilfe von populationsgenetischen Untersuchungen mit molekularen Markern (Amplified fragment length polymorphism [AFLP] und der Analyse von Gensequenzen der Mitochondrien-DNA) sowie mit morphologischen, ökophysiologischen und entwicklungsphysiologischen Untersuchungen geprüft werden. Die Erkenntnisse liefern neue beispielhafte Hinweise zur Bewertung von funktioneller Diversität von Bodentieren und sind wertvoll in Hinblick auf die Aufklärung der nacheiszeitlichen Migrations- und Evolutionsabläufe. Die Hypothese lautet: Lumbricus terrestris ist in verschiedene Subtypen gegliedert, die sich bestimmten Landnutzungsformen zuordnen lassen und unabhängig voneinander migrieren. Diese sind an jeweilige Habitateigenschaften angepasst. Diese Anpassungen manifestieren sich in genetischer Differenzierung.
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