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Quartäre Landschaftsgeschichte am Lago Budi, IX. Region/Chile - Rekonstruktion von Küstenbewegungen durch paläolimnologische Untersuchungen
Antragsteller
Professor Dr. Roland Mäusbacher
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5422311
Aus dem bisherigen Kenntnisstand zur Genese des in der chilenischen Küstenkordillere liegenden Lago Budi ist die Möglichkeit gegeben, die Landschaftsgeschichte anhand seiner Sedimente für einen weit zurückreichenden Zeitraum zu rekonstruieren. Eine Vergletscherung des Sees während des LGM ist auszuschließen. Dadurch, daß der Seespiegel des Lago Budi heute mit dem Meeresspiegel korreliert und die Verbindung See-Pazifik in der Vergangenheit signifikant wechselte, dient er als idealer Marker für relative holozäne Küstenbewegungen, sowohl tektonischen als auch eustatischen Ursprungs. Gleichzeitig bietet er als küstennahe Sedimentfalle für Tsunamiablagerungen ein Archiv mit hoher Erhaltungswahrscheinlichkeit. Bohrkerne aus dem See, in denen sowohl über Bioindikatoren die Milieuwechsel von marinen zu limnischen Verhältnissen als auch Informationen zu vergangenen Seebeben archiviert sind, sollen sedimentologisch bearbeitet werden. In Verbindung mit einer Kartierung des marin-limnischen Übergangs in den umgebenden, vermutlich letztinterglazialen Ablagerungen, sind zeitlich fixierte Höhenmarken gegeben, die eine Aussage über die übergeordneten tektonischen Prozesse seit etwa 125.000 Jahren zulassen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen