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Die Konstituierung von Person in Beschreibungen von Furcht und Angst. Selbstzeugnisse des dreißigjährigen Krieges und der "Türkenkriege" des 17. Jahrhunderts (Teilbereich II: Konversion, Furcht, Gewalt)

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2004 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5470710
 
Das vorliegende Teilprojekt fragt nach der Wahrnehmung, Konstituierung und Konzeption von Person in den zahlreichen Selbstzeugnissen der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Diese in der Form höchst unterschiedlichen Texte haben einen gemeinsamen Bezugspunkt und häufig auch Entstehungsanlaß: die Erfahrung des bereits in der Zeit als extremer Ereigniszusammenhang wahrgenommenen und deshalb so bezeichneten "Dreißigjährigen Krieges". In den Selbstzeugnistexten manifestiert sich nicht allein eine Erschütterung der tradierten religiös-moralischen, politischen und kulturellen Zuschreibungen und Abgrenzungen angesichts der Gewalthandlungen des Krieges. Es zeigt sich in ihnen auch der Versuch, in der kriegerischen Zerstörung der eigenen Ordnung so viel als möglich an Ordnung aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen. Anhand von Zeugnissen unterschiedlicher schicht- und geschlechtsspezifischer, konfessioneller und regionaler Provenienz soll gefragt werden, wie in den Beschreibungen der Kriegssituationen und Gewalterfahrungen Person konstituiert und dargestellt wird und welche historischen Handlungsmöglichkeiten in diesen Beschreibungen sichtbar werden. In der ersten Projektphase soll zunächst neben grundlegender konzeptioneller Arbeit der Aufbau eines exemplarischen digitalen Archivs mit drei bis vier unveröffentlichten, wissenschaftlich edierten Selbstzeugnistexten abgeschlossen werden. Im Abschluß sollen das zu erhebende Quellenmaterial systematisch hinsichtlich des Verhältnisses von Personwahrnehmung und Gewaltdarstellung ausgewertet werden und die Ergebnisse in Form von Zeitschriften- und Sammelbandbeiträgen publiziert werden. Für die zweite Phase des Projekts ist geplant, die Quellenbasis um Texte aus dem nicht-deutschsprachigen Raum zu erweitern, um die bis dahin erzielten Ergebnisse aus einer interkulturell vergleichenden Perspektive schärfer konturieren zu können. Die Ergebnisse sollen in Form einer Monographie vorgelegt sowie auf einer internationalen Konferenz diskutiert werden.
DFG Programme Research Units
 
 

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