Das Forschungsprojekt im 5. Jahr meiner Emmy Noether-Forschungsförderung widmete sich wie in der vorausgegangenen Förderperiode der Ursachenforschung bei erblichen Formen von Haarverlust (isolierte Alopezien). In der ersten ENP-Förderperiode gelang uns für eine autosomal-rezessive Form der Hypotrichosis simplex (HS) die Identifizierung und Charakterisierung des Gens für den G-Protein-gekoppelten Rezeptor P2RY5 und seines natürlichen Liganden LPA. Bei Patienten mit HS wurden auch Mutationen im LIPH-Gen beschrieben, welches für eine Phospholipase kodiert, die LPA aus Phosphatidsäure herstellt. Durch Etablierung eines neuen In vitro-Assays konnten wir jetzt experimentell zeigen, dass P2Y5 und LIPH dem gleichen Signaltransduktionsweg angehören. Für die geplante Etablierung einer P2Y5 knockout-Maus konnte das Konstrukt fertig gestellt werden und soll in Kürze in embryonale Stammzellen transferiert werden. Bei den genetisch komplexen Alopezien konnten wir unser Kollektiv mit Alopecia areata (AA)-Patienten auf insgesamt über 1.750 Patienten vergrößern. Basierend auf den Ergebnissen einer genomweiten Assoziationsstudie (DNA-Pooling) haben wir die am stärksten assoziierten SNPs individuell genotypisiert und in einem unabhängigen Kollektiv repliziert. Hierbei zeigte sich SPATA5 und ein Genort auf dem Chromosom 11p als interessante Kandidatengene/region. Des Weiteren konnten wir in Assoziationsstudien TRAF1/C5 und CTLA4 als Suszeptibilitätsgene für die AA identifizieren. Zukünftig sind genomweite Assoziationsstudien auf Einzelgenotypisierungs-ebene geplant.