Detailseite
Projekt Druckansicht

Migrationsbewegungen und Siedlungspolitik in der Republik Türkei 1923-195o (mit besonderer Berücksichtigung der jüdischen Gemeinden)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5416231
 
Die Geschichte der jüdisch-muslimischen Beziehungen im Osmanischen Reich und der Republik Türkei wird in der offiziellen türkischen Historiographie als weitgehend frei von Konflikten hingestellt, wie man dies anläßlich der 5oo. Wiederkehr der Vertreibung der sephardischen Juden aus der Iberischen Halbinsel 1992 erneut beobachten konnte. Schon die nationalpolitischen Konflikte im Übergang von dem osmanischen Vielvölkerreich zum Nationalstaat Türkei (1914-23) zogen freilich auch die jüdischen Gemeinden in Mitleidenschaft, wiewohl ihnen das Schicksal der gewaltsamen Vertreibung wie im Falle der Armenier und Griechen zunächst erspart blieb. Als jedoch die kemalistische Nationsbildung in der Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre den Weg einer ethnischen Homogenisierung einschlug, sahen sich viele Bürger mosaischen Glaubens mit der Gefahr einer forcierten Assimilation oder Auswanderung konfrontiert. Das hier skizzierte Forschungsprojekt hat Aus- und Umsiedlungspolitik des türkischen Staates in der ersten Hälfte des 2o. Jahrhunderts zum Gegenstand. Zugleich soll die Binnen- und Außenmigration der türkischen Juden in ihren Grundzügen dargestellt werden. Im Mittelpunkt stehen die antijüdischen Ausschreitungen in Thrakien in den dreißiger Jahren, die bislang kaum zum Gegenstand einer akademischen Untersuchung gemacht worden sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung