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Wechselwirkungen zwischen temperaturbedingten Veränderungen des Stoffwechselbedarfs von Zooplankton und der Ressourcenqualität, Folgen für die Trophodynamik und die Struktur von Nahrungsnetzen
Antragsteller
Privatdozent Cedric Meunier, Ph.D.; Professor Dr. Herwig Stibor
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 541468392
Angesichts der Auswirkungen der Temperatur auf die Stoffwechselraten ektothermer Organismen wird die globale Erwärmung den Nahrungsbedarf planktischer Konsumenten verändern. Darüber hinaus verändern Veränderungen der Konzentrationen gelöster Nährstoffe die chemische Zusammensetzung und damit die Qualität der Ressourcen in natürlichen Systemen. Deswegen gehen wir davon aus, dass die gleichzeitige Veränderung der Ressourcenqualität und der Nahrungsanforderungen der Verbraucher zu einem Nährstoffungleichgewicht in planktischen Nahrungsnetzen führen kann. Solche Diskrepanzen zwischen den Stoffwechselbedürfnissen der Verbraucher und der Qualität ihrer Ressourcen können weitreichende Folgen haben, da sie die Interaktionsstärke und die Effizienz des trophischen Energietransfers in Nahrungsnetzen beeinflussen. Wir werden dieses Thema durch eine Kombination aus (1) modernen Kurzzeit-Labor-Mikrokosmen zur Bewertung der Bedingungen, die eine Nährstofflimitierung bei verschiedenen Zooplanktongruppen abhängig von der Temperatur begünstigen können, (2) mittelfristigen Feld-Mesokosmen-Experimenten zur Untersuchung der Auswirkungen von Ernährungsfehlanpassungen auf die mechanistischen Beziehungen zwischen den trophischen Ebenen in komplexen natürlichen Systemen und (3) langfristigen Evolutionsexperimenten zur Prüfung der Frage, ob den negativen Auswirkungen dieser Fehlanpassungen durch physiologische und evolutionäre Reaktionen entgegengewirkt wird, behandeln. Auf diese Weise werden wir die Auswirkungen der oben aufgeführten Veränderungen auf mehreren Organisationsebenen - vom Individuum über Populationen bis hin zur Gemeinschaften - untersuchen und so eine umfassende Beurteilung der „Bottom-up“- und „Top-down“-Prozesse in planktonischen Nahrungsnetzen ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen