In den letzten Jahren sind die Schwefel-Einträge durch atmosphärische Deposition und Handelsdüngemittel deutlich zurückgegangen, jedoch fand die Schwefelversorgung von Leguminosen vergleichsweise wenig Beachtung. Es soll daher zunächst der S-Ernährungszustand von Getreide und Leguminosen in ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben Schleswig-Holsteins vergleichend untersucht werden. Außerdem werden Indikatoren zur Beschreibung von S-Versorgung in Gefäß- und Feldversuchen geprüft. Schwerpunkt des Vorhabens bilden Fragen zum Einfluss der S-Versorgung auf einzelne Fraktionen der Speicherproteine von Erbse und Sojabohne. Während die Globuline (Con-)Vicilin (Erbse) und Conglycinin (Sojabohne) keinen Schwefel enthalten, sind die Globuline Legumin bzw. Glycinin methionenreich, und somit schwefelhaltig. Die Albumine weisen höhere Cysteingehalte auf, umfassen jedoch auch die schwefelreichen Trypsin- und Chymotrypsininhibitoren, was aus Sicht der Human- und Tierernährung interessant ist. Es soll daher zunächst geprüft werden, wie sich ein gestaffeltes S- und N-Angebot auf die Proteingehalte der Samen und die relative Bedeutung der Speicherglobulin- und Speicheralbuminfraktionen auswirkt. Durch Bestimmung des Aminosäuremusters und der N- und S-Gehalte einzelner Fraktion wird geprüft in welchem Maße Anpassungsmechanismen (S-Homeostase) bestehen. An ausgewähltem Material soll zudem der Einfluss des S-Versorgungsgrades auf die Verdaulichkeit des Proteins in vitro sowie die Aktivität an Proteaseinhibitoren bestimmt werden, um die Auswirkungen eines variablen S-Angebots auf die ernährungsphysiologische Qualität zu charakterisieren.
DFG Programme
Research Grants