Die Kölner Ausgabe der Werke Heinrich Bölls erschien von Oktober 2002 bis November 2010. Sie beruht auf den zu Lebzeilen des Autors veröffentlichten Texten sowie auf den Nachlässen, die in den Archiven der Erbengemeinschaft Heinrich Böll und der Stadt Köln aufbewahrt werden. Die Kölner Ausgabe bietet das Werk Bölls in gattungsübergreifender, der Chronologie der Veröffentlichung folgender Anordnung und entspricht damit Bölls Vorstellung von der „Fortschreibung" seines Werks. Aus dem Nachlass edierte Texte wurden entsprechend ihrer Entstehungszeit aufgenommen. Dies gilt auch für die zu Lebzeiten des Autors erschienenen Texte aus dem Frühwerk bzw. posthum publizierte Arbeiten. Die Interviews und Gespräche Heinrich Bölls werden im Rahmen der Kölner Ausgabe in drei gesonderten Bänden dokumentiert. Sämtliche in die Ausgabe aufgenommenen Texte werden in textkritisch durchgesehener Form geboten. Den Einzelbänden ist jeweils ein Register mit allgemeinen Angaben zu den genannten Personen sowie ein Register aller im Band erwähnten Texte Bölls beigegeben. Zum Abschluss der Edition ist ein kommentiertes Gesamtregister erscienen. Hier finden sich Register der Personen, der Böll-Titel, der Institutionen, der Periodika, der Orte und der Bibelstellen. Die Kölner Ausgabe der Werke Heinrich Bölls ist in der Öffentlichkeit von Anfang an auf eine große Resonanz gestoßen, und zwar in der überregionalen Tagespresse (insbesondere Frankfurter Allgemeine Zeitung), in Wochenzeitungen (insbesondere Die Zeit und Frankfurier Allgemeine Sonntagszeitung), in regional verbreiteten Tageszeitungen (u.a. Kölner Stadtanzeiger und Stuttgarter Zeitung), im Rundfunk (insbesondere WDR) sowie in germanistischen Fachzeitschriften (Germanistik, Wirkendes Wort). Das Echo war in den weit überwiegenden Fällen positiv. Die Ausnahme bildet eine Reihe von Einwänden im Hinblick auf Varianten von Lesarten und Auslegungsmöglichkeiten von Texten, die insbesondere von Werner Bellmann in der Zeitschrift Wirkendes Wort geäußert und in Zeilungsartikeln bzw. Rezensionen {Kölner Stadtanzeiger/Suttgarter Zeitung, FAZ) wiederholt worden sind. Die Herausgeber der KA versagen sich eine Erörterung der wissenschaftsbiographischen Motive für die von Seiten Bellmanns vorgetragene Kritik. Sie sehen auch von einer öffentlichen Auseinandersetzung über die von Bellmann angeführten Argumente ab, da zu befürchten steht, dass sich aus einer solchen Auseinandersetzung eine unabschließbare Spirale von Repliken und Gegen-Repliken entwickeln könnte.