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Kontrolle und öffentlicher Raum
Antragsteller
Professor Dr. Walter Siebel
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5411439
Ziel des Projektes ist es, den Einfluss vermehrter und neuer Kontrollformen auf die für den öffentlichen Raum der Stadt charakteristische prekäre Balance von Sicherheit und Verunsicherung zu beschreiben. Ausgangspunkt sind quantitative und qualitative Veränderungen von Kontrolle im öffentlichen Raum der Städte. Untersucht werden soll, ob und wie sie die Qualität öffentlicher Räume beeinflussen. Dabei wird von einem ambivalenten Verhältnis von Kontrolle und Öffentlichkeit ausgegangen: Sowohl ein Zuwenig an Kontrolle und damit an Sicherheit wie ein Zuviel gefährden den Öffentlichkeitscharakter eines Raums. Diese Balance soll anhand von zwei Gruppen untersucht werden, die "positive" und "negative" Adressaten von Kontrolle repräsentieren: Älteren Frauen und männlichen Jugendlichen. Die Untersuchung soll in zwei polaren Settings öffentlicher Räume in Bremen durchgeführt werden: dem Ostertorsteinweg/Vor dem Steintor als Beispiel eines sozial und ethnisch heterogenen öffentlichen Raumes mit relativ geringer Dichte formeller Kontrollen und dem Weserpark als Beispiel einer hoch kontrollierten Shopping Mall. Die empirische Arbeit konzentriert sich auf zwei Schritte: erstens werden diese räumlichen Settings vergleichend beschrieben hinsichtlich Kontrollformen, juristischem Status, Nutzungsstruktur, Nutzerverhalten und baulicher Gestaltung. Zweitens soll die Wahrnehmung dieser Räume und ihrer Kontrollformen durch die beiden Gruppen erfasst werden. Als Erhebungsmethoden sind geplant: Auswertung von Plänen und anderen schriftlichen Materialien, Begehung und Bestandsanalyse, Beobachtung, Experteninterviews, qualitative und halbstandardisierte Interviews.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen