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Die Wiederkehr der epistéme in den studia superiora. Eine konfessionell vergleichende Untersuchung zum Gymnasialunterricht im 17. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 2003 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5410932
 
Es sollen die Anfänge und Grundlagen der modernen Pädagogik im 17. Jahrhundert im Unterschied zu vorherrschenden Auffassungen in der historischen Bildungsforschung, die die moderne Pädagogik in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beginnen lassen, nachgewiesen werden. Zu diesem Zweck werden die studia superiora des katholischen Gymnasiums Paulinum (Münster), des lutherischen Archigymnasiums (Soest) und des calvinistischen Arnoldinums (Steinfurt) konfessionell vergleichend untersucht. Die Auffassung, die humanistische Bildungsvorstellung mit ihrer Wertschätzung des Rheotorischen und der praktisch-politischen Lebensführung habe sich in dem ganzen Untersuchungszeitraum durchgehalten, wird bestritten. Den Anstoß dazu gab Walter Sparns These von der Wiederkehr der Metaphysik. Demgemäß soll erwiesen werden, dass die theoretischen Lehr- und Lerninhalte wiederkehren: Logik, Physik, Metaphysik. Es wird gefragt, inwiefern diesen Inhalten, die eine propädeutische Funktion für die wissenschaftlichen Studien haben, eine allgemeinbildende Bedeutung zukommt. Konfessionsspezifische und konfessionsübergreifende Gewichtungen werden bestimmt. Um sich der Schülerperspektive und dem wirklichen Lernen anzunähern, soll insbesondere die Quellengattung der (gedruckten) Theses systematisch erschlossen werden. Die öffentliche Disputation solcher Thesen durch Respondenten (ein oder mehrere Schüler) unter dem Vorsitz eines Praeses (zumeist der Lehrer der entsprechenden Klasse) stellte einen integralen Bestandteil des Curriculums dar. Die Interpretation der Theses erfolgt mit Beziehung auf die nachgewiesenen einschlägigen Buchbestände der jeweiligen Schulbibliotheken. In sozialgeschichtlicher Perspektive werden Biographien der an den Disputationen beteiligten Schüler und Lehrer der drei Gymnasien rekonstruiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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