Gegenstand des Projekts waren die Bedingungen für die Über- und Unterschätzung von seltenen Ereignissen bei erfahrungsbasierten Entscheidungen. Verschiedene Einflussfaktoren konnten identifiziert werden: 1. Stichprobengröße: Die Überschätzung seltener Ereignisse tritt mit größerer Wahrscheinlichkeit in großen als in kleinen Stichproben auf. 2. Symmetrie der Stichprobengröße: Wenn das seltene Ereignis in einer kleinen Stichprobe erscheint, wird es mit größerer Wahrscheinlichkeit überschätzt als wenn es Teil einer großen Stichprobe ist. 3. Art der Ziehung (Sampling vs. Beobachtung): Ob die Ziehungen am Computer selbst vorgenommen oder nur beobachtet werden, hat keinen Einfluss auf erfahrungsbasierte Entscheidungen. 4. Art der Währung (Punkte vs. Euro): Das seltene Ereignis wird mit größerer Wahrscheinlichkeit überschätzt, wenn die Informationen in der Währung Euro gegeben werden als in einer künstlichen Punktewährung. 5. Ökologische Validität der Ziehung: Der Unterschied zwischen beschreibungsbasierten und erfahrungsbasierten Entscheidungen konnte für die bisher üblichen Ziehungen am Computer repliziert werden. Lässt man Personen hingegen in einem stärker transparenten Verfahren echte Losen ziehen, verschwindet der Unterschied.