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J.G. Droysens Historik - Fortsetzung der kritischen Edition
Antragsteller
Professor Dr. Jörn Rüsen
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2003 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5403012
Die eminente Bedeutung der Historik J.G. Droysens (18o8-1884) steht wohl außer Frage. Nach Ranke und Burckhardt ist Droysen derjenige deutsche Historiker des 19. Jahrhunderts, der die größte Aufmerksamkeit seitens der wissenschaftsgeschichtlichen Forschung auf sich gezogen hat. Im Zentrum des Interesses standen und stehen seine großen historiographischen Werke, sein politisches Credo und Wirken, schließlich seine explizite Geschichtstheorie: die Historik. Was letztere betrifft, so werden von der modernen Forschung unter anderem das in ihr aufgeworfene Problem von Objektivität und Parteilichkeit, das Verhältnis von Geschichte und Politik, sein Konzept von historischer Narrativität und seine Typologie der Historiographie kontrovers diskutiert. Die Beschäftigung mit Droysens Historik erfolgte dabei auf einer bislang unbefriedigenden Textbasis; nämlich bis 1937 nur auf der Grundlage des Grundrisses der Historik, danach - bis 1977 - auf einer höchst problematischen Textausgabe des Vorlesungstextes. Bis heute liegt nur die erste vollständige Fassung der Droysenschen Historik mustergültig ediert vor, aber die späteren Fassungen sowie die Einbettung der Historik in einen Kanon programmatischer Text sind nach wie vor dringende Desiderata. In diesem auf insgesamt fünf Jahre berechneten Forschungsprojekt sollen diese gravierenden Forschungslücken gefüllt werden. In den ersten beiden Jahren sollen dabei maßgebliche Materialien zur Entwicklungsgeschichte der Droysenschen Historik ediert werden: i.d.R. handschriftliche Texte, die ermittelt, ausgewählt, transkribiert, kommentiert und eingeleitet werden müssen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen