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Visualierung einer Altägyptischen Königin - das Grab der Königin Meret-Neith aus der 1. Dynastie in Abydos

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 540264287
 
Königin Meret-Neith war eine der einflussreichsten Frauen am königlichen Hof während der 1. ägyptischen Dynastie um 3000 v. Chr. Seit der Entdeckung ihres Grabes durch W.M. Flinders Petrie im Jahr 1899 auf dem königlichen Friedhof von Abydos, war die historische Bedeutung dieser Frau umstritten, da sie unter den Königen dieser Zeit die einzige Königin war, die über ein eigenes monumentales Grab verfügte. Die Einschätzungen reichen von einer Rolle als Regentin, die die Regierungsgeschäfte führte, bis ihr kleiner Sohn und Thronfolger die Herrschaft antreten sollte, bis hin zu einer eigenständigen Herrscherin. Trotz ihrer anerkannten historischen Bedeutung waren ihr Grab und die Überreste ihrer Zeit und ihres Lebens bis vor Kurzem nie Gegenstand einer unabhängigen archäologischen Untersuchung. Im Jahr 2020 begann ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Archäologischen Institut in Kairo, der Universität Wien, der Technischen Universität Wien und der Universität Lund mit der Untersuchung des Grabkomplexes von Königin Meret-Neith in Abydos. Die Ziele dieses interdisziplinären Projekts bestehen darin, sämtliches archäologisches und inschriftliches Material aus ihrem Grab und ihrer Regierungszeit zu sammeln und alle diese Beweise zu analysieren und kritisch zu bewerten, um zu einer objektiveren, evidenzbasierten Bewertung dieser wichtigen historischen Person zu gelangen. Das Projekt verfügt über eine starke naturwissenschaftliche Komponente, die eine breite Palette analytischer Methoden umfasst, die erforderlich sind, um die genaue Chronologie und die materiellen Komponenten von Meret-Neiths Grabausstattung zu bestimmen. Darüber hinaus visualisierte, dokumentierte und archivierte das Projekt durch den Einsatz modernster digitaler Photogrammetrie-, Virtual Reality- und Augmented Reality-Technologien bei der Dokumentation der Architektur und der Grabbeigaben des Grabes. Obwohl das Meret-Neith-Projekt durch die COVID-Pandemie stark behindert wurde, haben die Ausgrabungen bereits eine Reihe unerwarteter neuer Entdeckungen sowie solide wissenschaftliche Beweise erbracht, die ein viel klareres Verständnis der historischen Bedeutung von Königin Meret-Neith ermöglichen. Die archäologische Feldforschung und die Forschung in verschiedenen internationalen Museen, in denen heute Artefakte aus Petries Ausgrabungen aufbewahrt werden, haben eine große Menge und Qualität wissenschaftlicher Belegquellengeliefert, die nun einer umfassenden Analyse und Interpretation harren. Um die unerwartete Fülle an Daten vollständig auszuwerten und die durch die Pandemie verlorene Zeit auszugleichen, sucht dieser Antrag nach zusätzlicher Forschungszeit und Finanzierung, um das Potenzial dieses Projekts voll auszuschöpfen und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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