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Quastenflosser im westlichen Indischen Ozean: Verbreitung, Ökologie und Populationsgenetik
Antragsteller
Professor Dr. Hans Fricke
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400747
Der Quastenflosser Latimeria ist neben den Lungenfischen der einzige lebende Vertreter einer einstmals weit verbreiteten Fischgruppe an der Basis der tetrapoden Wirbeltiere und daher für die Evolutionsbiologie von außerordentlicher Bedeutung. Dem ersten Einzelfund vor Südafrika 1938 und der Entdeckung und ersten Lebendbeobachtung einer Population vor den Komoreninseln im westlichen Indischen Ozean folgten vielbeachtete Einzelfänge vor Mozambique, Madagaskar, Kenia und dem 10.000 km entfernten Indonesien. Im November 2000 entdeckten Hobby-Tiefwassertaucher in einem submarinen Canyon in nur 100 m Tiefe vor der Nordostküste Südafrikas mehrere Exemplare. Wegen seiner großen nationalen Bedeutung iniziierte die südafrikanische Regierung ein multidisziplinäres wissenschaftliches Programm zur Erforschung und zum Schutz des seltenen Fisches. Unsere Arbeitsgruppe, die Quastenflosser seit über 15 Jahren mit Tauchbooten untersucht, ist daran beteiligt. Im Rahmen dieses Antrages wollen wir ökologische, zoogeographische und populationsgenetische Fragen beantworten und den Nachweis über den Ursprung der südafrikanischen Quastenflosser führen. Die Genetik soll zeigen, ob die wenigen bisher gefundenen Quastenflosser zu einem isolierten Reliktvorkommen gehören oder ob z.B. von den Komoren verdriftete Exemplare eine junge Gründerpopulation vor der südostafrikanischen Küste bildeten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen