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Die zweite Generation. Der Einfluss deutschsprachiger Architekten, Bildhauer und Kunsthistoriker auf Schüler und Assistenten in der Türkei
Antragstellerin
Professorin Dr. Burcu Dogramaci
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400480
Untersuchungsgegenstand ist der Einfluss deutscher und österreichischer Architekten, Bildhauer und Kunsthistoriker auf Schüler und Asssistenten in der Türkei. Seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts und insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus migrierten deutschsprachige Künstler und Wissenschaftler in die Türkei. Darunter waren Persönlichkeiten wie Bruno Taut, Clemens Holzmeister, Gustav Oelsner und Rudolf Belling. Als Professoren bildeten sie an den Hochschulen viele Studenten und Assistenten aus, die heute zur Bildungselite der Türkei gehören. So zählen der Architekt Behruz Cinici, der Stadtplaner Kemal Ahmet Arû, der Bildhauer Hüseyin Gezer und der Kunsthistoriker Oktay Aslanalpa zu den profiliertesten Vertretern ihrer Fächer. Sie alle lernten bei deutschsprachigen Emigranten und wurden - so der gegenwärtige Erkenntnisstand - von ihnen beeinflusst. Während die Türkeiemigration bereits umfassend wissenschaftlich bearbeitet ist und auch die Fachemigration von Architekten ins türkische Exil untersucht wurde, bildet die Untersuchung des Wissenstransfers ein Desiderat. Es besteht ein großer Bedarf an Grundlagenforschung. Vor allem die Bearbeitung der Zeitschrift "Arkitekt", die im Jahr 1931 als kritisches Forum zeitgenössischer Architektur in Istanbul gegründet wurde, darf als grundlegend angesehen werden. Der Forschungsgegenstand erlaubt wichtige Einblicke in die weitreichenden Folgen der Emigration in die Türkei und den Zusammenhang zwischen der Genese türkischer Architektur und Bildhauerei im 20. Jahrhundert und dem Wirken der deutschsprachigen Emigranten.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien