Die Entstehung des Herzinfarktes wird neben den etablierten kardiovaskulären Risikofaktoren durch bisher noch unbekannte genetische Faktoren entscheidend beeinflusst. In den letzten Jahren ist eine Vielzahl an Assoziationsstudien mit möglichen prädisponierenden Genen durchgeführt worden, allerdings sind die Ergebnisse teilweise divergent. Sämtliche dieser Arbeiten basieren auf einem Fall-Kontroll-Design, wobei eine Assoziation zwischen Herzinfarkt und genetischen Varianten untersucht wird. Ein methodisch vielversprechender Ansatz ist die Durchführung von Kopplungsanalysen in Familien mit mehreren Betroffenen. Aus derartigen Studien liegen derzeit jedoch keine Daten vor, da die hohe Mortalität des Herzinfarktes trotz des gehäuften familiären Auftretens bislang die molekulargenetische Aufarbeitung verhindert. Wir analysierten in 17 kardiologischen Rehabilitationszentren über 200.000 Akten von Patienten mit einem Herzinfarkt und konnten insgesamt 18 Stammbäume identifizieren, die sich für eine Kopplungsanalyse eignen. Präliminäre Daten lassen erkennen, dass dieser Ansatz chromosomale Regionen identifizieren kann, welche bisher noch nicht mit dem Herzinfarkt in Verbindung gebracht wurden. Im Rahmen des hier beantragten Forschungsprojektes ergibt sich damit erstmals die Möglichkeit zur Durchführung einer genomweiten Analyse in Herzinfarkt-Großfamilien mit dem Ziel der Identifikation der genetischen Ursachen des Herzinfarktes.
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