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Konzeptuelle Entwicklung eines anerkennungstheoretischen Bildungsbegriffs vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Multikulturalisierungsprozesse

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5395979
 
Das Ziel des Projektvorhabens ist, einen anerkennungstheoretischen Bildungsbegriff zu konzipieren, der eine Öffnung der Bildungstheorie zu der Sphäre der intersubjektiven sozialen Verhältnisse als der originären Stätte des menschlichen Werdens ermöglichen kann. Dafür ist es notwendig, die Dimension der Dynamik der Weltbilder des Individuums, d.h. der Artikulation und Transformation von ursprünglich präreflexiv internalisierten, kulturell vorgeprüftem Wissen - eine Dimension, die zentrale Bedeutung für den bildungstheoretischen Diskurs hat, innerhalb von intersubjektivitätstheoretischen Ansätzen jedoch in der Regel unterberücksichtigt bleibt- anerkennungstheoretisch zu erschließen. Dadurch wird auch eine bildungstheoretische Erweiterung des anerkennungstheoretischen Paradigmas selbst angestrebt: Durch die anerkennungstheoretische Aneignung der bildungstheoretischen Tradition eröffnet sich die Möglichkeit, eine bisher theoretisch nicht erfaßte neue Anerkennungs- und Missachtungsform (die ich heuristisch als "kulturelle Anerkennung/Missachtung" bezeichnen möchte) zu konzipieren und innerhalb des o.g. Paradigmas zu verorten. Diese Anerkennungsform würde sich auf den Weltbezug des Individuums bzw. auf seine "Kulturhaftigkeit", auf den symbolischen Rahmen seiner Wirklichkeitsrepräsentation und ihrer Dynamik beziehen. Diese Konzipierung würde - so die Annahme - die Möglichkeiten des anerkennungstheoretischen Ansatzes erhöhen, normative Integrationsmechanismen und Identitätsentwicklungsprozesse in multikulturellen Gesellschaften präziser zu erfassen, sowie zu einer konzeptuellen Klärung des paradoxen Charakters des pädagogischen Handelns in multikulturellen Kontexten beitragen, das vor das Dilemma gestellt ist, kulturspezifische symbolische Repräsentationstruktúren der Wirklichkeit berücksichtigen und wertschätzen zu sollen und dadurch Praktiken einer ethisch-kulturellen Stigmatisierung potentiell zu unterstützen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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